Die Rauhnächte: Rituale und Anleitung zum Ausdrucken

Licht für die Rauhnächte

Bald schon fängt ein neues Jahr an, das schnuppert verheißungsvoll nach Neuanfang, dem Beginn von etwas Neuem. Aber: Bevor wir in das Jahr 2024 starten, sollten wir das alte Jahr abschließen und eine Klarheit bekommen, was wir uns vom neuen Jahr wünschen. Genau dafür könnt ihr die magischen Rauhnächte nutzen. 

Was diese besondere Zeit zwischen den Jahren ist und was ihr für die Rauhnachtsrituale benötigt, erfahrt ihr hier. Ganz unten könnt ihr euch die Anleitung für die Rauhnächte-Durchführung downloaden.

Was sind die Rauhnächte?

Als Rauhnächte werden die zwölf Nächte zwischen dem 24. Dezember und dem 5. Januar (Heilige Drei Könige) bezeichnet. Warum genau diese zwölf Nächte eine so enorme Bedeutung haben, ist nicht restlos geklärt. Was jedoch auffällt ist, dass beim Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender exakt zwölf Nächte übriggeblieben sind. Der Mondkalender ist mit seinen 354 Tagen etwas kürzer als unser heutiger Solarkalender. Auch sprechen wir von dieser Zeit als „zwischen den Jahren“. Und die Rauhnächte scheinen tatsächlich aus der Zeit gefallen zu sein. Ab Heiligabend bis ins neue Jahr hinein gibt es kaum gesellschaftliche Verpflichtungen, alles mummelt sich zu Hause ein und zieht sich zurück.

Heute nutzen wir die Rauhnächte wie ein kleines Mini-Retreat – aber ohne Stress.

Die ersten schriftlichen Hinweise auf die Bedeutung der Rauhnächte stammen aus dem 16. Jahrhundert, ihre Tradition scheint aber weiter zurückzureichen. Da aber Bräuche und Geschichten bis dahin nur mündlich überliefert wurden, gibt es keine sicheren Quellen. Wenn wir uns vorstellen, dass es früher kein elektrisches Licht gab, ist der Gedanke an magische Nächte in der kalten Jahreszeit nicht so weit her. Die Wintertage im Mittelalter waren sehr kurz, die Dunkelheit beherrschte das Leben der Menschen.

In dieser Atmosphäre entstanden verschiedene Bräuche, die teilweise bis heute erhalten geblieben sind. Zu Silvester lassen wir bunte und laute Raketen in den Himmel steigen: Früher wurde zum Jahreswechsel Krach gemacht, um böse Geister zu vertreiben. Kerzen in den Fenstern sollten die Geister aus den Häusern fernhalten.

Ein weiterer Brauch rund um die Rauhnächte verbietet es, zwischen den Jahren Wäsche zu waschen und aufzuhängen (Fragt mal eure Großeltern, ob sie zwischen den Jahren Wäsche waschen.) Dahinter steckt der Aberglaube, dass sich Geister in der aufgehängten Wäsche verfangen könnten. Sie könnten aber auch die weiße Wäsche stehlen und sie im nächsten Jahr als Leichentuch für dessen Besitzer*in verwenden. Die Rauhnächte sind anscheinend nicht nur eine magische Zeit, sondern auch gefährlich.

Heute nutzen wir die Rauhnächte wie ein kleines Mini-Retreat – aber ohne Stress. Es ist die Zeit, um die letzten Monate Revue passieren zu lassen, mit dem Jahr abzuschließen und sich auf das neue Jahr einzustellen. Also alles ganz entspannt. 

Rauhnächte Rituale: Eine Anleitung

Möchtest du es mal ausprobieren? Hier geben wir dir eine kleine Anleitung für die Rauhnächte.

Vorbereitung I: Schulden begleichen

Vor den Rauhnächten wollen wir alles in Ordnung bringen, mit dem wir uns nicht beschweren und ins neue Jahr gehen möchten. Deshalb begleichen wir vor Weihnachten unsere Schulden, geben geliehene Bücher und die Tupperdose(n) zurück.

Eine besonders magische Idee der Rauhnächte ist es, dass die zwölf Nächte zwischen den Jahren für die zwölf Monate des kommenden Jahres stehen.

Vorbereitung II: Ausmisten

Marie Kondo fühlt das sicher auch: Es gibt fast nichts Schöneres, als vor dem Jahreswechsel noch einmal richtig auszuräumen, sich um einigen Besitz zu erleichtern und innerlich wie äußerlich aufgeräumt in das neue Jahr zu gehen. Das Ausmisten sollte vor den Rauhnächten geschehen: Zwischen den Jahren sollte man nur seine eigenen Dinge aufräumen, ausmisten bringt Unglück.

Rauhnächte-Ritual: Räuchern

Das Räuchern hat seine Wurzeln weit in der vorchristlichen Zeit und einen rituellen Charakter. Früher räucherten die Menschen ihre Ställe aus, um ihre Nutztiere vor bösen Geistern zu schützen, auch Häuser wurden geräuchert, um böse Geister zu vertreiben.

Im arabischen Kulturkreis wird mit dem Räuchern noch heute Kleidung von ungeliebten Düften gesäubert. In westlichen Kulturkreis räuchern wir beispielsweise unsere neue Wohnung, um sie von alten und schlechten Energien zu säubern.

Auch in den Rauhnächten wird geräuchert. Besorgt euch dafür Räucherwerk und wählt für jede Rauhnacht das passende Räucherstäbchen oder einen Räucherkegel aus.

Tipp: Es gibt fertige Räuchermischungen aus beliebten Rauhnachts-Räucherwerk wie Weihrauch, Zedernholz, Myrrhe, Tanne, weißer Salbei, Kampfer, Kiefernholz und auch Wacholder.

Nun geht ihr jeden Abend durch eure Wohnräume und verbreitet den Rauch durch Pusten oder Wedeln in den Zimmerecken. Stellt euch dazu vor, wie mit dem Rauch alles Negative verschwindet und macht euch dabei Gedanken, was Gutes im neuen Jahr geschehen könnte.

Rauhnächte-Ritual: Wünsche verbrennen

In jeder Rauhnächte-Anleitung findet sich das Ritual des Wünscheverbrennens. Die Idee besagt, dass zwölf der Wünsche als Rauch in den Himmel steigen – für den 13. Wunsch bist du selbst verantwortlich. 

Schreibe dazu vor dem Beginn der Rauhnächte 13 Wünsche auf, die du für das kommende Jahr formuliert hast. Falte die Zettel einzeln zusammen, so dass du sie nicht mehr lesen kannst. In der Nacht zum 25. Dezember wählst du den ersten Zettel aus, den du ungelesen verbrennst. Dieses Ritual führst du nun jede Nacht durch, bis am Ende zwölf Zettel verbrannt und nur der 13. Zettel übriggeblieben ist. Diesen öffnest und liest du, denn für dessen Erfüllung bist du selbst zuständig.

Zwischen den Jahren will niemand etwas von dir und du kannst dich den Dingen widmen, für die du in dem vergangenen Jahr keine Zeit hattest.

Rauhnächte-Ritual: Traumtagebuch führen

Eine besonders magische Idee der Rauhnächte ist es, dass die zwölf Nächte zwischen den Jahren für die zwölf Monate des kommenden Jahres stehen.

  • 25. Dezember – Januar
  • 26. Dezember – Februar
  • 27. Dezember – März
  • 28. Dezember – April
  • 29. Dezember – Mai
  • 30. Dezember – Juni
  • 31. Dezember – Juli
  • 01. Januar – August
  • 02. Januar – September
  • 03. Januar – Oktober
  • 04. Januar – November
  • 05. Januar – Dezember

Was du also in den Rauhnächten träumst, könnte demnach etwas über die kommenden Monate verraten. Lege dir ein schönes Notizbuch direkt neben dein Bett und notiere nach jeder Rauhnacht, was du geträumt hast. Auch wenn du nicht an Traumdeutung glaubst, kann es eine spannende Reflexionsaufgabe sein, darüber nachzudenken, was dein Traum am 30. Dezember mit deinem Leben im Juni 2024 zu tun haben könnte. 

Rauhnacht-Ritual: Aufräumen

Zwischen den Jahren will niemand etwas von dir und du kannst dich den Dingen widmen, für die du in dem vergangenen Jahr keine Zeit hattest. Verstehe das nicht falsch: Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um das Wohnzimmer zu renovieren oder den Kleiderschrank auszumisten. 

Es geht vielmehr darum, Klarheit in den Kopf zu bekommen und so möglichst unbeschwert in das neue Jahr zu gehen. Was dich erleichtert, kannst nur du selbst entscheiden. Putze die Wohnung noch einmal, sortiere dein Bücherregal aus oder reflektiere in Journaling-Sessions die letzten Monate, um einen klaren Kopf zu bekommen. 

Du kannst aber auch digital aufräumen:

  • Entfolge passend zum Neujahrsstart Profilen auf Insta und Co., die dir nicht mehr gefallen
  • Lösche Fotos aus deinem Fotoordner
  • Deabonniere langweilige Newsletter 
  • Lösche Daten auf deinem Rechner (die Speicherplatte wird es dir danken)

Rauhnacht-Ritual: Yoga und Meditation

Yoga und Meditation steht nicht in jeder klassischen Rauhnächte-Anleitung, aber wir finden, es gibt keinen besseren Zeitpunkt. Um zwischen den Jahren zur Ruhe zu kommen, kannst du leichtes Yoga machen und dich in Meditation üben. Starte mit ein paar Asanas in den Tag und dehne dich einmal richtig durch. Das abendliche Räuchern bietet wiederum die perfekte Stimmung für die Meditation. 

Download

Diese Rauhnächte-Anleitung kannst du als Empfehlung verstehen. Je nachdem wieviel Zeit du hast, kannst du alles ausprobieren oder dir eine Sache heraussuchen, die dich interessiert. Denn eines sollte nicht passieren: Die Rauhnächte sollten dich nicht stressen.

Wenn du die Rauhnächte-Anleitung immer zur Hand haben möchtest, kannst du sie dir hier downloaden.

Viel Freude und eine entspannte Zeit!

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