Man könnte ihn auch als Small talk-Werkzeug oder Selbstmarketing-Werkzeug bezeichnen. Denn wer im Job oder auch schon im Studium mit anderen Menschen ins Gespräch kommt, wird ziemlich schnell gefragt: „Und was machen Sie so?“
In dem Ausdruck Elevator Pitch stecken die Wörter „Elevator„, also Aufzug, und „Pitch“ drin. Die Idee dahinter ist, dass du in manchen Situationen sehr schnell erklären können musst, was du genau machst und warum du eventuell interessant für dein Gegenüber sein könntest.
Stell´dir folgende Situation vor: Du steigst in einen Aufzug in einem Unternehmen. Mit dir steigt der Chef oder eine Abteilungsleiterin mit ein. Kurz, eine Person, die wesentlich weiter oben auf der Karriereleiter steht als du. Die wichtig für dich sein könnte. Ihr kommt ins Gespräch und dein Gegenüber fragt: „Und was machen Sie so?”
Jetzt hast du 30 Sekunden, bis der Aufzug oben ankommt. 30 Sekunden, um sagen, wer du bist und was du machst. Nicht besonders viel Zeit, um hier um den heißen Brei herumzureden. Hier solltest du auf Knopfdruck kreativ sein.
Unsere Tipps: Konkret und auf den Punkt
Also musst du auf den Punkt kommen und dabei so konkret wie möglich werden. Du könntest zum Beispiel sagen:
Ich habe Kulturwissenschaften in Passau studiert, einer der besten Universitäten für dieses Fach. Im Studium und durch Praktika habe ich mich auf Unternehmenskommunikation für Technische Unternehmen spezialisiert, so wie Ihres eines ist. Deshalb bin ich heute hier zum Jobinterview eingeladen.”
„Momentan studiere ich Maschinenbau mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik am KIT in Karlsruhe. Torsionsfedern sind Thema meiner Abschlussarbeit. Ein Thema, das momentan in Ihrer Entwicklungsabteilung sehr wichtig ist. […]
Wichtig ist, dass du die relevanten Informationen in kurzer Zeit mitteilst und dich nicht mit Umschreibungen aufhältst. Auch beim Small-talk bei Veranstaltungen ist es für dein Gegenüber wichtig, dich schnell einschätzen zu können. So könnt ihr eventuell ins Gespräch miteinander kommen.
Abwandlungen des Elevator Pitchs
- In einer Vorstellungsrunde bei deiner Bewerbung sollst du drei Begriffe (oder Hashtags) nennen, die dich ausmachen. Auch hier hilft es, wenn du konkrete, bildhafte Begriffe verwendest. Oft empfiehlt es sich, einen witzigen Begriff aus dem Privaten zu nennen. Zum Beispiel: #Trainerin #Karriere #Urlaubsmuffel.
- In der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch stehen dir fünf bis sieben Minuten zur Verfügung. Auch hier gilt: Werde konkret, nenne Namen, Zahlen, Daten, Fakten. Der Personaler kann sich deinen Lebenslauf besser merken, wenn du sagst: „… habe ich sechs Monate Praktikum in der Motorenentwicklung bei Porsche in Stuttgart gemacht”, als wenn du sagst „bei einem Automobilhersteller im Süddeutschen”. Auch wenn er die Stationen in deinen Bewerbungsunterlagen noch einmal nachlesen kann.
Die Entwicklung eines Elevator Pitchs
Einen Elevator Pitch zu entwickeln, braucht Zeit. Am besten ist es, wenn du folgendmaßen vorgehst:
- Nimm dir ein Blatt Papier und mache dir Stichworte zu deinem Lebenslauf. Dazu gehört deine Ausbildung, Studium, Jobs, Aktivitäten und auch eine zeitlichen Abfolge dazu.
- Schreib außerdem auf, was du besonders gut kannst, was dich tagtäglich beschäftigt und begeistert.
- Füge außerdem noch hinzu, welche weiteren Qualifikationen du mitbringst.
Das ist schon mal eine gute Grundlage für Deine Bewerbung. Diese kannst du so bereits verwenden, um zum Beispiel deine Selbstpräsentation für ein Vorstellungsgespräch einzuüben. Für den Elevator Pitch muss der Inhalt aber kürzer werden.
Also ist Streichen angesagt:
- Alles, was weiter in der Vergangenheit liegt, ist nicht wichtig.
- Viele Zusatzqualifikationen, die wir Deutschen so schätzen (am besten mit Zertifikaten), brauchst du nicht.
- Jobs, Schulzeit, vieles aus dem Studium kann sicher wegfallen.
Konzentriere dich auf das, was momentan anliegt und was du aussagen möchtest.
Dabei interessiert es nicht, ob du an irgendeinem Punkt unsicher bist. Oder dass ein Abschluss noch nicht erreicht ist. Verzichte in diesem Fall auch auf den Konjunktiv und verwende eine aktive Sprache.
Jetzt geht es ans Üben!
Sprich dir den Elevator Pitch immer wieder vor.
Wie hört es sich an?
Locker und flüssig?
Knackig und klar?
Oder noch zu verwirrend?
Wenn es sich für dich gut anhört, stell dich vor den Spiegel. Nun pitche vor deinem Spiegelbild. Wenn es auch hier passt, solltest du dir Publikum suchen. Meistens stellen sich Freunde, Familie und Partner gern zur Verfügung. Achte aber auch darauf, dass du dich verbessern kannst durch das Feedback. Da hilft es dann irgendwann viel mehr, in die Öffentlichkeit zu gehen und deinen Elevator Pitch zu testen.
Immer wieder. Und wieder.
Du wirst sehen: Irgendwann stehst du locker vor einem großen Publikum und kannst dich und deine Idee schnell, kreativ und knackig präsentieren. Aber auch dann wirst du sicher immer mal wieder daran arbeiten und Neues ausprobieren.
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