„Ich beobachte genau: Wo bin ich bereit, die Extrameile zu gehen?“

Heute treffen wir Dr. Cornelia Tanzer zur Mittagspause am Mittwoch. Die Psychologin ist Expertin für Managementdiagnostik, startete aber mit einer Ausbildung zur Pferdewirtin ins Berufsleben. Seither hat sie ein Gespür dafür entwickelt, welche Jobs sie mit Freude und Energie erfüllen – und was sie als lehrreiche Erfahrung hinter sich lassen kann. Guten Appetit!

Portrait von Cornelia Tanzer
@ Cornelia Tanzer

→ STARTER

Hallo Cornelia, was isst du heute Mittag?

Melonen Schaluppi 😊 Wir essen mittags häufig gemeinsam im Team und unsere präferierter Lieferdienst überzeugt mit frischen Salaten und kreativen Namen.

Vegetarisch oder Fleisch?

Mittags esse ich häufig etwas Leichtes – insbesondere im Sommer. Ansonsten gehöre ich zu denjenigen, die gerne ein gutes Stück Fleisch essen, aber selbstverständlich nicht täglich. Mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Küche mit vegetarischen Gerichten, Fisch, Fleisch, thailändischen Currys und Sushi sind meine Ernährungspräferenzen vermutlich am besten beschrieben.

Latte oder Grüner Tee?

Definitiv Latte – der Gedanke an die erste Latte am Morgen lässt mich freudig das Bett verlassen.

Cocktail oder Bier?

Weder noch – ich präferiere Wein. Im Sommer Weißwein, im Winter Rotwein und in Frankreich Rosé.

Ausgehen oder Kochen?

Gerne würde ich gut kochen können. Mit Muße einkaufen gehen und dann in Ruhe ein Essen für Familie oder Freunde vorbereiten. Das ist für mich der Inbegriff von Entschleunigung. Aber da bin ich ganz weit davon entfernt, und die entscheidende Frage ist meistens: Gehen wir heute Abend essen oder bestellen wir etwas?

→ HAUPTGANG

Erzähl uns doch ein wenig von dir, was machst du so?

Ich bin Diplom-Psychologin, Expertin für Managementdiagnostik, Führungskräftecoach und Unternehmerin. Die beiden Themen, mit denen ich mich am meisten identifiziere und beschäftige, sind Leadership und Gender Equality. In den drei Firmen, in denen ich als (Mit-)Geschäftsführerin tätig bin, kann ich gemeinsam mit großartigen Kolleg*innen diese Themen in den Unternehmen (mit-)gestalten.

Und wie bist du dorthin gekommen, wo du heute bist?

Ich fand es nach dem Abitur unendlich schwierig zu entscheiden, was ich beruflich einmal werden möchte. Aufgrund fehlender Alternativideen habe ich eine Ausbildung zur Pferdewirtin in der Universitäts-Reitschule in München gemacht. Diese Phase hat mich sehr geprägt, da ich sehr lange und arbeitsreiche Tage und gleichzeitig soviel Freude im Umgang mit den Pferden hatte. Mein anschließendes Psychologie-Studium habe ich im Wesentlichen gewählt, weil es viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt, als Psychologin tätig zu werden.

Ich bin gerne in dem Sinne erfolgreich, dass ich sehe, wie mein Wirken für andere und in Organisationen Nutzen stiftet.

Cornelia Tanzer

Mit knapp 30 wusste ich noch immer nicht so genau, ob ich jetzt in die klinische Psychologie oder in die Wirtschaft gehen möchte. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, durch die Türen hindurch zu gehen, die sich auf dem eigenen Weg öffnen, und dabei immer sein Bestes zu geben. Und sich genau zu beobachten: Was erfüllt dich mit Energie? Wo bist du bereit, die Extrameile zu gehen? Bei welchen Rahmenfaktoren fühle ich mich wohl, – und womit kann ich mich nicht identifizieren? 

Was bedeutet Karriere für dich?

Mit dem Karrierebegriff kann ich nicht soviel anfangen. Mir war es immer wichtig, unabhängig zu sein und meine Zeit mit Themen und Menschen zu verbringen, die mich interessieren, und wo ich die Möglichkeit habe, zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Ich bin außerdem gerne in dem Sinne erfolgreich, dass ich sehe, wie mein Wirken für andere und in Organisationen Nutzen stiftet. Und je älter ich werde, umso mehr Freude habe ich daran, junge Talente in ihrer Entwicklung zu begleiten und ein System zu gestalten, in dem das möglich ist.

Ist Vereinbarkeit für dich ein Thema, und wenn ja, was sind die größten Herausforderungen?

Mein Mann und ich haben leider keine Kinder, aber dennoch geht es auch für mich darum, meine unterschiedlichen Rollen und Bedürfnisse in eine gute Balance zu bringen. Ich denke aber weniger in den Kategorien Arbeit versus Freizeit, vielmehr versuche ich eine Balance zwischen den Tätigkeiten, die mich viel Energie kosten und den Aktivitäten, die mir viel Energie geben, herzustellen.

→ DESSERT

Und jetzt bitte noch ein paar Tipps für unsere Leser*innen:

  • Lieblingspodcast: Habe ich leider nicht. Ich genieße es sehr, meine freie Zeit mit meinen beiden Pferden zu verbringen. Das kann ich sehr empfehlen.
  • Ein Buch, das dich in letzter Zeit beeindruckt hat oder das du gern lesen möchtest: Ich habe sehr gern „Markisenmann“ von Jan Weiler gelesen, und denke noch häufiger darüber nach.
  • Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Da fällt mir als erstes Putin ein. Ich würde mir gerne selbst ein Bild von ihm, seinen Motiven, seinen Befürchtungen und seinen Vorhaben machen. Auch wenn er mir gegenüber vermutlich nicht ehrlich und offen wäre 😉.

Vielen Dank, liebe Cornelia!🙏🏻

Der Link zu Cornelia
Cornelia auf LinkedIn

In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die Frau ja sowieso nie allein verbringen sollte ;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.

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