Ich will mehr! Tipps für die Gehaltsverhandlung

Tipps für die Gehaltsverhandlung : Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist die erste große Hürde, wenn ein neuer Job in Aussicht steht. Ein möglichst positiver Verlauf ist hierbei die beste Grundlage, um in die engere Auswahl zu gelangen und die begehrte Stelle letztendlich sogar zu bekommen.

Trotzdem sollten Bewerber sich innerhalb eines Vorstellungsgespräches auch darüber im Klaren sein, dass neben guten Auftreten wichtige Punkte wie die Gehaltsverhandlung nicht vernachlässigt werden sollten. Nach einem wahrscheinlich ohnehin schon längeren intensiven Austausch, heißt es dann also noch einmal: sich konzentrieren, gute Argumente bringen und den Verhandlungsspielraum nutzen – denn dieser ist beim Jobwechsel wie auch beim Berufseinstieg durchaus groß.

Gehaltsverhandlung Tipps beim Vorstellungsgespräch

In der Regel sind Vorstellungsgespräche ideal dafür geeignet, einen Gehaltssprung von bis zu 20 bis 25 Prozent zu ermöglichenBewerber sollten allerdings nicht von sich aus auf das Gehalt zu sprechen kommen, sondern besser warten, bis der Gesprächspartner dieses Thema anschneidet. Ein erster Gehaltsvorschlag sollte dann am besten von der Gegenseite kommen, sodass ein Bewerber alle Möglichkeiten zur Reaktion hat. Vielleicht wird so sogar ein Gehalt genannt, das die Wünsche des Bewerbers übersteigt. Ansonsten sollten aber natürlich auch eigene Ziele zurechtgelegt werden, am besten in Form eines Maximal-, eines Minimal- und eines Alternativziels.

  • Auch interessant: Es ist gesetzlich erlaubt, bei seinem alten Gehalt zu schwindeln, sofern künftig eine Position besetzt werden soll, die nicht mit der alten zu vergleichen ist.

Grundsätzlich gilt für Berufseinsteiger, dass die Verhandlungschancen für ein gutes Gehalt mit der Qualität der Qualifikationen steigen. Daher ist für alle akademischen Berufseinsteiger, die bisher noch keine Vergleichswerte haben, eine umfassende Recherche sehr wichtig.

Hierbei sollten neben dem Internet am besten auch etablierte, große Wirtschaftsmagazine genutzt werden, in denen meist aktuelle Übersichten durchschnittlicher Jahresgehälter zu finden sind, bei Auszubildenden und Trainees wird hingegen in der Regel tariflich vergütet. Persönliche Erfahrungen anderer sind ebenfalls eine interessante Quelle, dafür lohnt sich beispielsweise ein Blick in Ratgeber-Communities wie gutefrage.net.

Gehaltsverhandlung-Tipps:

  • Nicht immer haben Gehaltssprünge im Job oberste Priorität. Beispielsweise dann, wenn künftig eine attraktive berufliche Weiterentwicklung in Aussicht gestellt wird, ein Job in der Traumfirma frei wird, die Arbeitszeit geringer ist oder ein gewünschter Ortswechsel somit realisiert werden kann.
  • Auch Gegenargumente sollten vor dem Gespräch bedacht werden. Welche könnte der Arbeitgeber hier anführen und wie lassen sich diese am besten entkräften?
  • Der künftige Arbeitgeber sollte im Vorfeld gut recherchiert werden. Das wirkt sich nicht nur positiv auf das gesamte Vorstellungsgespräch aus, sondern sorgt auch dafür, dass sowohl das Tätigkeitsprofil des Arbeitsplatzes als auch die Gehaltsspannen besser eingeschätzt werden können.
  • Auch geldwerte Vorteile sollten in jedem Fall bedacht und zu einem günstigen Zeitpunkt angesprochen werden. Darunter fallen unter anderem vermögenswirksame Leistungen, Jahrestickets, Firmenwagen, Laptop oder eine betriebliche Altersversorgung.
  • Ruhe und eine selbstbewusste Haltung sind das A&O. Auf diese Weise wird dem Gesprächspartner signalisiert, dass ein berechtigtes Anliegen vorgebracht wird und der Bewerber keineswegs als Bittsteller auftritt. Gespräche lassen sich so außerdem auch leichter in die gewünschte Richtung lenken.

Eine interessante Methode ist auch die sogenannte Fünfsatztechnik, die eine Argumentation in fünf einfachen Schritten ermöglicht. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig wirklich um exakt 5 Sätze handeln, die einzelnen Schritte können ebenso aus mehreren Sätzen bestehen. Im Grunde richtet sich die Fünfsatztechnik nach der Gliederung eines Aufsatzes in Einleitung, Hauptteil und Schluss, wobei der Hauptteil aus drei Schritten besteht.

Das Gehaltsgespräch – wann ist der richtige Zeitpunkt?

Wer hingegen schon über einen längeren Zeitraum in einem Unternehmen tätig ist und sich in Zukunft eine Gehaltserhöhung wünscht, der sollte bereits frühzeitig planen und seinen Chef am besten bereits ein paar Monate vorher um eine Leistungseinschätzung bitten. Schließlich sollte es sich bei einer solchen Verhandlung keinesfalls um eine spontane Aktion handeln. Besser eignet sich hingegen eine gut überlegte Strategie.

Mitarbeiter sollten hier in jedem Fall versuchen, aus der Perspektive ihres Vorgesetzten zu denken.

  • Konnten Leistungen ausgebaut werden?
  • Ist ein außergewöhnlicher Einsatz vorzuweisen?
  • Gibt es vielleicht sogar Zahlen und Fakten, die dies belegen?

Dementsprechend wichtig ist es also, eben jene entscheidenden Ereignisse direkt zu benennen und dem Chef in Erinnerung zu rufen. Wichtig ist ebenfalls, dass das eigene Selbstbild nicht automatisch mit dem Fremdbild des Vorgesetzten übereinstimmen muss. Aus diesem Grund ist eine kontinuierliche Feedback-Kultur wichtig und sollte wenn möglich auch unabhängig von einem Gehaltsgespräch stattfinden.

Um das Gespräch selbst in die Wege zu leiten, sollten Mitarbeiter übrigens nicht unbedingt direkt mit der Tür ins Haus fallen. Besser und zielführender ist hingegen die Bitte nach einem Gespräch über die Leistungen, ein bestimmtes Projekt oder die strategische Ausrichtung für das nächste Jahr.

  • Tipp: Für das Gespräch selbst ist es meist sinnvoll, die wichtigsten drei Argumente für die Gehaltserhöhung direkt parat zu haben. Begonnen wird dann mit dem Zweitbesten, wodurch der Vorgesetzte aufmerksam wird. Dann folgt das Drittbeste, welches ihn wiederum beruhigen dürfte.  Schließlich wird das beste Argument genannt, sodass die Waage zugunsten des Mitarbeiters kippt – es ist entscheidend, niemals ohne konkreten Plan in das Gespräch zu gehen.

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