Gestern startete die neue Staffel von „The Voice of Germany“ mit den Blind Auditions, bei denen sich wieder Gesangstalente bei den Coaches vorstellen. Am Ende winkt der Sieg. Tatsächlich gewinnen die Kandidaten aber im Laufe ihrer Zeit mit den Coaches jede Menge Know-how und Kontakte in die Musikwelt. Auch Unternehmen könnten sich einiges von der Show abgucken:
Die Qual der Wahl
Tatsächlich ist die Show ein großer Spaß, vor allem die so genannten „Blinds“ bieten jede Menge Überraschungen. Auch für die Coaches Rea Garvey, Stefanie Kloß, Michi Beck, Smudo und Andreas Bourani, die nur anhand der Stimme entscheiden müssen, ob ein Kandidaten das Zeug hat, ins jeweilige Team zu kommen. Die Kandidaten singen 90 Sekunden lang ein Lied ihrer Wahl – und die Coaches stehen vor der Entscheidung: Buzzern oder nicht? Dabei ist es manchmal so ungerecht wie im richtigen Leben: Die eine Kandidatin muss sich zwischen vier Coaches entscheiden, der andere geht leer aus.
Was Unternehmen von #TVOG lernen können
Und hier wird es auch für Unternehmen interessant – es gibt einige Elemente in der Show, die sich auch auf Ihre Personalarbeit übertragen lassen:
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Machen Sie „Blind Auditions“:
Unternehmen sollten öfters etwas riskieren und mit Blindbewerbungen arbeiten. Bewerbungen also, denen man nicht ansieht, ob sich hier eine Deutscher, ein Mensch mit ausländisch klingendem Namen, ein Mann, eine Frau, jemand junges oder altes vorstellt. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass bei diesen so genannten anonymisierten Bewerbungen die Chancen von Kandidaten mit nicht-deutsch klingendem Namen steigen.
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Gehen Sie auf Ihre Kandidaten ein:
Die Bewerber, die Sie bereits als Kandidaten identifiziert haben, sind ja sehr interessant für Ihr Unternehmen. Dann zeigen Sie es auch! Andreas Bourani und Co. machen es vor: Bei „The Voice of Germany“ sitzen erfolgreiche Musiker, die sich um jeden einzelnen Kandidaten persönlich, leidenschaftlich und charmant bemühen. Und die traurig über jeden sind, den sie nicht überzeugen können.
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Fördern (und fordern) Sie Ihre Mitarbeiter beim Wachsen!
Manches Mal fragt sich das Publikum, warum sich ein Coach für ein Talent entscheidet: Es ist irgendetwas in der Stimme, eine Ecke, die sie besonders macht. An der Technik muss meistens noch gefeilt werden. Wie geht es Ihnen mit Ihren Mitarbeitern? Entscheiden Sie sich immer für die fertigen Juwelen (die ja meistens auch entsprechend teuer und auch woanders begehrt sind) oder schleifen Sie gern an Rohdiamanten? Manches Unternehmen, das sich entschlossen hat, auch Bewerber zu nehmen, die auf den ersten und zweiten Blick nicht überzeugen, aber konsequent an deren Seite bleibt, profitiert heute davon. Mitarbeiter und auch begehrte Nachwuchskräfte wissen das zu schätzen.
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Bleiben Sie an Ihren Kandidaten dran!
Wenn sich jemand mal nicht für Ihr Unternehmen entschieden hat. Oder Sie einem anderen Bewerber den Vorzug geben mussten – bleiben Sie in Kontakt! Zeigen Sie Wertschätzung! So wie in der Casting-Show: Hier haben die Coaches die Möglichkeit, später noch einmal für rausgewählte Kandidaten zu stimmen. Manchmal zeigt sich dann, dass nur das alte Team nicht gepasst hat und sie im neuen zur Höchstform auflaufen können.
Buchtipps & Links:
- Maité Ullah, Robindro Ullah: Erfolgsfaktor Candidate Experience. Der Perspektivwechsel im Recruiting. Schäffer Poeschel 2015.