Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber mich macht das Wetter in Deutschland irre. Seit Wochen alles nur 50 shades of grey und dann heute noch Schnee. Was für ein Start in das Jahr 2025! Passend dazu gab es, kaum wach und mit Schneeschaufel bewaffnet, den ersten Anschiss: »Das wird aber auch Zeit, dass Sie hier räumen.« Der Winter tut uns einfach nicht gut. Menschen sind noch unfreundlicher als sonst und die Minen frieren in Tadelstellung ein. Für’s Fahrrad ist es zu kalt, mit dem Auto kommst du nicht durch, weil jede noch so kleine Schneeflocke viele ins Schritttempo treibt, die sonst mit 50 durch Spielstraßen brettern. Und die S-Bahn hangelt sich von Weichenstörung zu Singnalstörung zu Polizeieinsatz. Ich kann gar nicht so viel meditieren, wie ich ausflippen möchte. Aber durchdrehen ist ja auch keine Lösung. Höchste Zeit also für Strategien, die mich – und hoffentlich auch dich – mental etwas gesünder ins neue Jahr starten lassen.
Reg dich nicht so viel auf!
Zugegeben, das muss ich mir selbst oft genug sagen. Siehe die Geschichte von heute Morgen. Es steckt aber so viel Wahrheit drin. Eine Übung, die dich in Stresssituationen runterholt: Kontrolliere deine Atmung. Am besten atmest du doppelt so lange aus, wie du einatmest. Das lässt die schlechte Energie abfließen und deine »Pumpe« runterfahren. Dann ist es auch egal, ob die Chefin dich anmault, der Nachbar einen querliegen hat oder dein:e Partner:in dich ärgert. Deine Atmung ist das beste Instrument, um dich immer wieder auf den Boden zu holen. Ganz ohne Esoterik. Oder auch mit, wenn du magst.
Frag dich: Ist das wirklich so wild, wie es scheint?
Manchmal reicht es, wenn das Gehirn explodieren möchte, einen Schritt etwas Abstand zu gewinnen. Anstatt impulsgetrieben loszubrüllen oder den Frust in dich hineinzufressen, trittst du besser einen Schritt zurück und fragst dich: Regt mich das in einer Stunde noch auf? Stresst mich das in einer Woche noch? Und hat das in einem Jahr noch einen Effekt auf mein Wohlbefinden? Meist kannst du diese Fragen alle mit nein beantworten. Dann lohnt sich die Aufregung nicht und versaut dir nur den Tag.
Lass deine Ängste los und miste deinen Kopf aus!
Wie sagte El Hedi ben Salem so schön: »Angst nix gut. Angst essen Seele auf.« Auch 50 Jahre nachdem Fassbenders gleichnamiger Film in die Kinos kam, steckt so viel Wahrheit in diesen Worten. Das Thema Angst lässt uns Deutsche jedoch nicht los. Jedes Jahr veröffentlicht die R&V Versicherung eine Studie über die Ängste der Deutschen. Vor steigenden Lebenshaltungskosten hatten wir 2024 am meisten Panik. Dicht gefolgt durch die Angst vor Überforderung des Staats durch Geflüchtete. Auch potenzielle Steuererhöhungen und politischer Extremismus jagen uns einen Schauder den Rücken hinunter. Aber ist das wirklich real? Und wenn ja, änderst du die Situation, weil du Angst davor hast? Höchstwahrscheinlich nicht. Wie wäre es, wenn du, statt an den Ängsten festzuhalten, loslässt? Leichter gesagt als getan. Das ist schon klar. Aber du könntest zum Beispiel regelmäßig Nachrichten-Detox betreiben. Keine Tagesschau, keine Doomscrolling in den Sozialen Netzwerken und vor allem keine negativen Neuigkeiten zu einem wichtigen Gesprächsthema machen. Du findest, so handelst nach dem Vogelstrauß-Prinzip? Das sehe ich anders. Du schaffst Platz im Kopf für positive Gedanken und Gefühle. Davon brauchen wir alle viel mehr. Es gibt auch jede Menge Bücher zum Thema. Zum Beispiel der Spiegel Bestseller »Liebe Angst, halt doch mal die Klappe« von Klara Hanstein. Oder mein eigenes: »Kill dein Kaninchen« – zwar nicht mehr ganz neu, aber immer noch aktuell.
Schlaf dich (mental) Gesundheit.
Ich weiß schon, es ist nicht einfach, immer genug Schlaf zu bekommen: Kinder, Job, Geldsorgen, Wechseljahre … um nur ein paar Gründe zu nennen, warum wir nicht ausreichend Schlaf für Körper und Seele bekommen. Zum Glück haben wir bei ikonist:a ein Schlafspecial für dich. Es gibt zum Beispiel einen Artikel über Einschlafrituale oder Informationen, wie du mit Musik und so genannten binaural beats so richtig entspannst und besser schläfst. Die Techniker Krankenkasse bietet ihren Mitgliedern die Nutzung der sleep2-App für ein Jahr kostenlos an. Die lässt sich zum Beispiel mit Daten aus der Apple Health App füttern. So schläfst du dich gesund.
Stell deinen inneren Kritiker ruhig!
Es wäre so schön, wenn wir immer nur das Beste von uns selbst dächten. Ich habe mich neulich dabei ertappt, wie ich mich selbst mit den Worten »Kann doch nicht sein, dass du so dämlich bist« angeschrien habe, weil mir ein Glas aus der Hand gerutscht ist. Ich habe mich echt über mich selbst erschrocken. Dabei war das echt kein Beinbruch. Ein bisschen Wasser auf dem Boden und ein paar Scherben, die im Nullkommanix aufgekehrt waren. Alles easy. Und auf keinen Fall ein Grund, um so viel Wut gegen mich selbst zu richten. Wenn du auch immer wieder so über dich denkst oder sogar negativ mit dir sprichst, wäre es schön, wenn du das hinterfragst. Du bist nicht faul, weil du dir eine Pause gönnst. Du bist auch nicht hässlich, weil du einen Pickel hast und schon gar nicht schwach, weil du Gefühle zeigst. Du bist einfach so, wie du bist. Und das ist ok. Sag das deinem inneren Kritiker. Und dann soll er (oder sie) sich gehackt legen. Wenn du das alleine nicht schaffst, hol dir professionelle Hilfe bei Psychologen, Coaches oder Heilpraktiker für Psychotherapie. Das ist keine Schande und tut dir sicher gut.
Beweg‘ dich ausreichend!
Nein, du musst nicht 5 Tage die Woche ins Fitnessstudio. Auch tägliche Joggingrunden müssen nicht sein. Wie wär’s denn spontan mit ein paar Runden um den Block gehen? Oder darf es ein Spaziergang im Park sein? Das geht auch, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist. Umso schöner, wenn du dann in einem warmen Café einkehrst oder dich wieder an den Schreibtisch setzt. Du wirst sehen, der Kopf funktioniert danach wieder besser. Wenn du dann noch zwei, dreimal die Woche etwas mehr Gas gibst, zum Beispiel ein paar Bahnen schwimmst, Yogakurse absolvierst oder auch ein bisschen rennst, hat schlechte Laune keine Chance. Und du tust deinem Körper auch etwas Gutes. Wie sagten schon die Römer: Ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper. Besser hätte ich es auch nicht schreiben können.
Mach etwas Neues!
Neugier gehört zu unseren stärksten Antreibern und sorgt für Fortschritt. Und wenn wir öfter etwas Neues tun, sorgen wir dafür, dass unser Gehirn flexibel und leistungsfähig bleibt. Probieren wir etwas, das wir noch nie gemacht haben, werden wir mit Dopamin belohnt. Dieser Neurotransmitter ist zuständig für Motivation, Freude und Belohnung. Danke Natur! Warum das alles so ist und noch vieles mehr erfährst du von Dr. Carl Naughton in »Neugier«.
Wenn du also auch öfter mal so genervt bist, wie ich heute, dann schreib dir das besser von der Seele. Als Autorin ist das meine liebste Strategie. Wenn du aber keine Lust zu schreiben hast, dann teste doch eine oder mehrere unserer Strategien. Dann können dir weder Wind noch Wetter noch grimmige Mitmenschen ans Bein pinkeln. Du lächelst mehr, freust dich über Kleinigkeiten und bekommst die ganze positive Energie, die du ausstrahlst, oft auch von anderen zurück. So kann das Jahr durchstarten. Ich freu mich mit dir.