Mittagspause am Mittwoch: Dr. Astrid Kühne, Change Managerin bei Accenture

Zu Gast heute in der „Mittagspause am Mittwoch“ ist Dr. Astrid Kühne, Change Managerin bei Accenture*. Als werdende Mutter bekam sie hautnah mit, wie wenig vorgesehen Kinder in der Arbeitswelt sind. Beim Mittagessen erzählt sie von peruanischen Ceviche und vor allem von ihrem Herzensprojekt, einem Waisenhaus in Kenia, das sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester und einer Freundin unterstützt. 

In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die frau ja sowieso nie allein verbringen sollte;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.

Was isst du heute Mittag?

Da lasse ich mich wieder überraschen. Mein Mann ist selbständig und begleitet Produkteinführungen von Eigenmarken in Supermärkte. Daher bekommen wir viele Produktproben der Hersteller, die wir mittags gemeinsam verkosten und bewerten.

Mein persönlicher Geheimtipp ist allerdings peruanisches Essen wie Ceviche oder Causa – unvergesslich gut!

Ceviche, eine peruanische Spezialität. Bild: Dr. Astrid Kühne
Ceviche, eine peruanische Spezialität. Bild: Dr. Astrid Kühne

Vegetarisch oder Fleisch?

Seit meiner Schwangerschaft mag ich kein Fleisch mehr. Neuerdings stürze ich mich vermehrt auf Fisch und auf – bis vor ein paar Monaten mir noch unbekannte – Veggie-Gerichte.

Latte oder Grüner Tee?

Kann mich beides nicht begeistern. Etwas ist bei meiner Geburt „falsch gelaufen“. Ich bin zur Hälfte Brasilianerin und mag keinen Kaffee (lacht)…

Cocktail oder Bier?

…mag aber auch kein Bier, trotz zur Hälfte deutscher Wurzeln. Von Cocktails kann mich nur einer begeistern: der original brasilianische Caipirinha aus der Heimat.

Ausgehen oder Kochen?

Kochen. Allerdings überlasse ich den Kochlöffel fast immer meinem Mann und assistiere als begeisterter und lernwilliger Hilfskoch.

Was machst du eigentlich? Beschreibe deinen Beruf in drei Sätzen.

In meiner Rolle als Change Managerin bei Accenture begleite ich bei meinen Kunden die Veränderungsprozesse im Unternehmen. Ich unterstütze die Organisationen dabei, neue Strategien, Strukturen, Systeme und Prozesse aufzusetzen. Die spannendste Erfahrung in diesem Bereich waren meine 3 Jahre als Change Managerin in Tansania – ganz Afrika ist im Umbruch.

Erzähl bitte mehr von dir. Wie bist du dahin gekommen? Welche Entscheidungen hast du warum getroffen?

Nach meiner Doktorarbeit über interkulturelle Teams wollte ich zu Accenture, weil ich dort als Beraterin viele unterschiedliche Unternehmen kennenlernen konnte. Nach einem Projekteinsatz in Kenia und Tansania machte ich mich als Projektmanagerin in Afrika selbstständig. Dort unterstützte ich Unternehmen, Personalabteilungen auf- und auszubauen, denn die wenigsten Unternehmen haben eine strategische Personalplanung.

Zwischen meinen Projekten widmete ich mich einem sehr persönlichen Projekt: 2011 gründeten meine Zwillingsschwester, eine Freundin und ich die Stiftung CBSM, um eine Waisenschule in Kimilili/ Kenia zu unterstützen, was sie damals vor der Schließung bewahrte.

Astrid im Waisenhaus in Kenia. Bild: Dr. Astrid Kühne
Astrid im Waisenhaus in Kenia. Bild: Dr. Astrid Kühne

Zu dem Zeitpunkt wurden dort 250 Waisenkinder von sieben untrainierten Eltern unterrichtet. Heute sind es 800 Waisenkinder und 55 ausgebildete Mitarbeiter, die den Unterricht leiten. Es gibt Toiletten, sauberes Wasser, Strom, einen Computerraum und ein Labor für Versuche in Biologie, Chemie und Physik. Zudem haben wir ein Waisenhaus sowie eine Schule für körperlich und geistig behinderte Kinder aufgemacht. Das Projekt führen wir auch heute noch weiter, neben unseren Jobs als Beraterinnen. Es ist eine Herzensangelegenheit.

Was bedeutet Karriere für dich?

Karriere bedeutet für mich, eine gute Balance zwischen Privatleben und Beruf zu finden. Ich möchte Dinge verändern und mich kontinuierlich weiterentwickeln. Positive Veränderungen und handfeste Ergebnisse sind mir wichtiger als der Sprung nach oben auf der Karriereleiter.

Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?

Nach meinem Sabbatical kam ich schwanger zurück nach Deutschland. Ich verschickte 60 Bewerbungen innerhalb von sechs Wochen, doch nach meinem „Schwangerschaftsgeständnis“ in den Vorstellungsgesprächen war der Vertrag jeweils wieder vom Tisch.

Freunde und Familie rieten mir davon ab, die Schwangerschaft bei Vorstellungsgesprächen zu erwähnen, für mich war das allerdings keine Option. Wie es der Zufall wollte, kam ich wieder mit Accenture ins Gespräch, die mir letztlich einen Festvertrag anboten. Bis zu meiner Geburt habe ich mich mit einem tollen Team gearbeitet und wir haben in der Zeit alle unsere Projekte erfolgreich umgesetzt. Meinen Wiedereinstieg plane ich für September mit 60 Prozent. Ich freue mich auf die Kombination zwischen Arbeit und Mutterschaft!

Noch ein paar Tipps für unsere Leserinnen:

  • Lieblingsblog: Der eigene über unsere Abenteuer beim Bau der Schule für 800 Waisen in Kenia: acc.school4life.org/blog/news/
  • Buch, das dich in letzter Zeit beeindruckt hat oder das du gern lesen möchtest: Während meines Sabbaticals in Lateinamerika lernte ich Gregor Sieböck kennen, der seit 2003 seiner Sehnsucht folgt und zu Fuß die Welt umrundet. Sein Buch „Der Weltenwanderer“ hat mich tief berührt. Ein Buch das zum Nachdenken anregt, Träume weckt und Mut für den eigenen Lebensweg macht.
  • Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Ich wäre gerne mit Otto von Bismarck einen Tag vor seiner Afrika-Konferenz 1884 essen gegangen. Vielleicht hätte ich ihn überzeugen können, das Treffen zwischen den europäischen Mächten, dem Osmanischen Reich und den USA abzusagen und auf angeblich koloniale „Ansprüche“ zu verzichten.

Das klingt spannend? Jetzt mehr über die Arbeit und den Einstieg bei Accenture erfahren!

*Wichtig zu wissen: Dieser Beitrag wurde von Accenture gesponsort. Dafür stellen wir dem Beratungsunternehmen heute und an zwei weiteren Terminen unser Format „Mittagspause am Mittwoch“ zur Verfügung. Die Auswahl der Gesprächspartnerinnen lag in der Hand von Accenture, Fragen und Redaktion der Texte bei uns.

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