Warum Frauen alles verkehrt machen

Im neuen Jahr wird alles anders, besser? Zumindest lassen die guten Vorsätze uns das derzeit noch hoffen. Eines aber wird sich auch 2015 nicht ändern: Frauen haben immer ein schlechtes Gewissen.

Was hatten es frühere Frauen-Generationen doch einfach: Heirat, Kinder, Hausfrau in Vollzeit. Keine Wahl, keine Qual – alles war gut. Und heute? Die Gleichberechtigung sorgt zwar nicht für gleiche Chancen und gleiche Gehälter, dafür aber für ein dauerschlechtes Gewissen. 

Wie auch immer Frauen leben und arbeiten – es ist immer verkehrt. Als teilzeitarbeitende Mütter müssen wir pünktlich gehen, verpassen wichtige Meetings und fehlen ständig wegen kranker Kinder. Selber schuld, dass die Karriere nicht flutscht.

Arbeiten wir Vollzeit, sind wir herzlose Rabenmütter, die alles wollen – Kind UND Karriere – und nach der Geburt aufs Stillen verzichten, um das Baby schnellstmöglich in der Krippe abzuliefern. Buchungszeit: 7 bis 19 Uhr. „Nur-Mütter“ wiederum gelten als Heimchen am Herd, deren langjähriges Studium auf Steuerzahler-Kosten nun schmarotzenderweise ohne volkswirtschaftliche Wertschöpfung bleibt. Da ist es doch nur richtig, dass Vollzeitmütter im Alter kaum Rente kriegen.

Werden wir in jungen Jahren Mutter, sind wir ein bisschen blond und haben nicht aufgepasst. Warten wir mit dem Kinderkriegen bis Anfang 40, geht’s um die biologische Uhr und den letzten Strohhalm. Und kinderlos? Sind wir erfolgsgeil und asozial – und füllen die Leere in unserem Leben mit Celine-Taschen und Prada-Kostümen.

Der einzige Trost: Männern geht es – zwischen Babytrage und Nadelstreifen, Elternzeit und Karriereleiter – mittlerweile auch nicht besser. Ein bisschen funktioniert die Gleichstellung halt doch.

Mehr wunderbare Kolumnen von Susanne Ackstaller findet ihr hier:

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