Systematisch Mittagessen: #neverlunchalone

Oft ergeben sich aus zufälligen und zunächst zweckfreien Begegnungen neue Projekte, Jobs und Empfehlungen. Nicht jede Begegnung muss also unter dem Stichwort »Nutzen« oder »Zweck« stehen. Hier bietet das Treffen zu einem Lunchtermin, nichts anderes verbirgt sich hinter dem »Systematischen Mittagessen«, großes Potenzial für die Gesprächspartner:innen.

Mischung aus zufälligem und strategischem Vorgehen

Wie gehst du beim Aufbau eines Netzwerks am besten vor? Meistens ist eine Mischung aus zufälligem und strategischem Vorgehen genau das richtige. Eine schöne Idee dafür ist »Systematisch Mittagessen«.

Die Idee ist nicht neu und auch nicht von mir: Der US-Amerikaner Keith Ferrazzi formulierte sie 2005 in seinem Bestseller Never eat alone. Hier beschreibt er, wie er bei Treffen zum Essen ein großes Netzwerk aufbaute. Für unser Netzwerken bedeutet das: Es ist nicht so wichtig, ob es ums Mittagessen, einen Cocktail oder einen Kaffee geht – es geht um ein kleines, gemeinsames Treffen, mit Ruhe und Muße zum Austausch.

Das Prinzip: Du isst niemals allein zu Mittag.

Du gehst jedes Mal mit einer anderen Person essen. Beim Essen kannst du dich zwanglos mit deinem Gesprächspartner austauschen. Man kann Small-talk betreiben, aber auch in die Tiefe gehen. Mancher mag jetzt sagen: »Das ist ja total künstlich. Ich gehe jeden Mittag mit meinen Kolleg:innen essen, da kommt das total komisch, wenn ich mich zu jemand anderem setze«.

Dabei ist es ganz einfach: Wenn du normalerweise mit deinen Kolleg:innen in die Kantine gehst, bietet es sich durchaus an, sich auch mal mit den Kolleg:innen aus einer anderen Abteilung  zusammenzusetzen. Ein Aufhänger hilft natürlich: Das kann ein gemeinsamer Sport sein oder ein Projekt, bei dem ihr zusammen arbeitet. Auf einmal sprichst du über ganz andere Themen und bekommst eine ganz andere Sicht auf dein Unternehmen. Vielleicht sind auch noch andere Kolleg:innen mit dabei, die zusätzlich für Impulse sorgen.

Vielleicht erfährst du so von einer offenen Stelle in der internen Unternehmensberatung, die jemanden mit Ingenieurshintergrund sucht. Auch viele weitere Informationen erhältst du oft in solchen Gesprächen. Diese Treffen bieten sich natürlich nicht nur in der Kantine an, sondern auch bei anderen Gelegenheiten.

Wenn du Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert hast, kann es sich lohnen, gezielt den Kontakt zu ehemaligen Student:innen aus deinem Fachbereich zu suchen. Nutze die Möglichkeiten, die dir XING zur Recherche bietet und sprich Alumni an, ob diese Zeit und Lust auf ein Mittagessen oder einen Kaffee haben. Du solltest jede Gelegenheit nutzen, um mit den Ehemaligen in Kontakt zu kommen.

So siehst du, welche Jobs es überhaupt für Absolvent:innen deiner Fachrichtung gibt und vor allem, welche Arbeitgeber:innen für dich interessant sein könnten. Das eröffnet dir viel mehr Perspektiven. Außerdem erfährst du so möglicherweise von Projekten oder Stellen, die noch gar nicht ausgeschrieben sind und auf die du dich dann frühzeitig bewerben kannst.

Tipps nicht nur für neue Jobs

Der Aufbau eines Netzwerks im ganzen Unternehmen hilft nicht nur bei Tipps für neue Jobs, sondern auch bei Fragen. Wenn du zum Beispiel neu in deinem Job oder in einem Projekt bist, hilft es zu wissen, wen man bei Fragen unkompliziert ansprechen kann. Das spart viel Zeit und Energie. Manchmal entwickelt sich daraus eine Tradition: Einmal lädt der eine Kollege ein, dann wieder der andere, so dass es insgesamt zu einem zwangloseren Austausch kommt.

#neverlunchalone = zu abstrakt? Einfach mal ausprobieren!

Zunächst einmal hört sich der Gedanke des »Systematisch Mittagessen« erst einmal sehr abstrakt an. Dabei bist du natürlich nicht dazu »gezwungen«, mittags immer mit jemand anderem Essen zu gehen.

5 Tipps für dein #neverlunchalone:

  • Hör auf dich selbst! Wenn du ein sehr kontaktfreudiger Mensch bist, passt es eventuell zu dir, sich jeden Tag auf jemand anderen einzulassen. Wenn du zu den introvertierten Menschen gehörst, reicht auch einmal in der Woche – und vielleicht auch nur mit einer Person, die du bereits kennst.
  • Entscheide spontan: Kaffee oder nicht? Ein Mittagessen dauert ungefähr eine Stunde. Ist es ein nettes Gespräch, gibt es noch einen Kaffee. Wenn nicht, musst du halt pünktlich weg.
  • Setze dir ein Ziel. Wenn du es mal mit dem #neverlunchalone ausprobieren möchtest, lege fest, wie oft du dich mindestens verabreden möchtest – und wer deine Wunschgesprächspartner:innen sind. Das bringt Verbindlichkeit und Systematik in dein Netzwerken. Wenn du dann schon etwas Übung bekommen hast, kannst du dir ein neues Ziel setzen, vielleicht zweimal pro Woche oder sogar jeden zweiten Tag.
  • Sei offen und neugierig auf Menschen. Besonders Personen, die dir zunächst nicht so sympathisch sind, schulen deine Fähigkeiten zur Kommunikation.
  • Suche nach unterschiedlichen Menschen. Gerade jemand, der aus einem ganz anderen Gebiet kommt und einen ganz anderen Hintergrund hat, kann dir wertvolle Impulse liefen. Und auch wenn du jemandem erklären musst, was du genau machst, schult das deine Fähigkeiten.
  • Betrachte die Verabredung als netten Arbeitstermin.
  • Sei interessant. Was könnte für dein Gegenüber interessant sein? Worüber könntet ihr sprechen? Das muss nichts Berufliches sein. Reisen oder Sport sind auch oft anregende Gesprächsthemen.

Bringt das denn was?

Ja, es bringt etwas, sogar richtig viel. Allerdings nicht sofort und auch nicht immer. Und manchmal kommt eine Empfehlung nicht unbedingt von der gleichen Person, mit der du dich getroffen hast, vor allem auch nicht zu dem Zeitpunkt, zu dem du es erwartest. Ziemlich schnell ergeben sich jedoch Tipps für Ansprechpartner:innen, Vorgehensweisen und wichtige Informationen, Empfehlungen für Arbeitgeber:innen oder sogar konkrete Jobs.

Eines solltest du nicht vergessen: Auch du bist natürlich eine Quelle an Informationen und kannst deine Gesprächspartner:innen mit Informationen versorgen.

Und ansonsten: Guten Appetit!

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