Personal Branding auf LinkedIn: Als Expertin sichtbar sein

LinkedIn hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Karriere als Plattform für Personal Branding hingelegt: Früher haben Arbeitnehmer:innen hier ihren Lebenslauf digital hinterlegt, um im besten Fall von Recruiter:innen gefunden und angesprochen zu werden. Heute ist LinkedIn das Soziale Netzwerk, um als Expertin sichtbar zu werden und Marketing in eigener Sache zu betreiben. Frauen bietet das Portal interessante Möglichkeiten des Personal Brandings.

→ wertvolle Kontakte knüpfen

→ Status als Meinungsführerin ausbauen

→ Jobs/Aufträge erhalten

64 Prozent aller Mitglieder bei LinkedIn lesen nur mit, ohne eine Reaktion zu hinterlassen, und nur 4,9 Prozent produzieren eigenen Content. Diese Zurückhaltung von Frauen liegt oft in der Überzeugung, dass

… sie keinen nennenswert spannenden Arbeitsalltag haben und

… ihr Thema nicht interessant genug ist.

Die erste Aufgabe besteht also darin, sich bewusst zu machen, dass jeder Beruf und jede Tätigkeit auf LinkedIn stattfinden kann. Da draußen gibt es Buchhalter:innen, Lebensmittelprüfer:innen und Gesundheitspfleger:innen, die jeden Tag mit Herausforderungen im Job konfrontiert sind. Die spezifische Fragen an Kolleg:innen haben, Learnings mit anderen teilen und in den Austausch gehen möchten. Dafür ist LinkedIn die beste Plattform. Zugleich können Frauen hier Meinungsführerinnen zu von ihnen besetzten Themen werden.

Viele erfolgreiche Thought Leader:innen auf LinkedIn nehmen sich Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder New Work an. In Verbindung mit Ihrer eigentlichen Tätigkeit entsteht die einzigartige Brand.

Vorarbeit: Finde dein Thema

Um Personal Branding auf LinkedIn betreiben zu können, musst du dich erst einmal erkunden, mit welchem Thema du sichtbar werden möchtest. Das kann ganz klassisch dein Beruf sein, z. B. Online Marketer, Organisationsentwicklerin oder Kunsthistorikerin. Willst du als Expert:in wahrgenommen werden, braucht es aber sehr häufig eine noch genauere Spezifizierung.

Viele erfolgreiche Thought Leader:innen auf LinkedIn nehmen sich Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder New Work an. In Verbindung mit der eigentlichen Tätigkeit entsteht die einzigartige Brand. Natürlich muss niemand so berühmt werden wie Verena Pausder oder Miriam Meckel. Du kannst auch innerhalb deiner Branche oder Nische als Expertin bekannt sein und ein hohes Renommee genießen, ohne im großen Scheinwerferlicht zu stehen. Hast du dein Thema gefunden, solltest du möglichst alle deine Aktivitäten auf LinkedIn darauf ausrichten.

Top Influencerinnen auf LinkedIn:

  1. Tina Müller (CEO, Douglas Group)
  2. Tijen Onaran (CEO, Global Digital Women)
  3. Lea-Sophie Cramer (Unternehmerin + Aufsichtsrätin)

Personal Branding auf LinkedIn: In drei Schritten sichtbar werden

Und dann startest du Schritt für Schritt in das Projekt Personal Branding auf LinkedIn. Dabei musst du nicht umgehend mit eigenen starken Aussagen beginnen oder Diskurse anzetteln. Vielmehr steckst du im ersten Schritt dein Terrain ab.

Schritt 1: Vernetzen

Baue dir ein Netzwerk auf! Denn je mehr Kontakte du hast, desto größer ist die Zielgruppe, die deine eigenen Beiträge zu einem späteren Zeitpunkt liest. Kontakte ersten Grades sind direkt miteinander vernetzt. Deren Kontakte sind dann Kontakte zweiten Grades und deren Kontakte folglich Kontakte dritten Grades.

Mit jedem direkten Kontakt, den du knüpfst, erhältst du automatisch Zugang zu den Kontakten zweiten Grades dieser Person, und du kannst von diesen auch gefunden werden. Du erhöhst also mit jedem Kontakt deine eigene Sichtbarkeit. Jeder neue Kontakt multipliziert die eigenen Chancen, sichtbarer zu werden.

Du kannst dich im ersten Schritt mit dir persönlich bekannten Menschen verknüpfen. Strategisch gedacht, solltest du aber auch thematisch wählen: Welche Personen und Berufsgruppen sind für mein Themenfeld spannend?

Frage dich deshalb:

→ Mit wem wärst du am liebsten verbunden?

→ Welchen Titel und welchen Beruf hätten diese Kontakte? Und wo würden sie leben?

→ Möchtest du mit Personaler:innen, Geschäftsführer:innen, Freund:innen oder Businesspartner:innen vernetzt sein oder bevorzugst du eine Mischung aus allen?

Scheue dich nicht, sdch auch mit Menschen zu vernetzen, die du noch nicht kennst, mit denen du aber gemeinsame Interessen oder Kontakte teilst. Personalvermittler:innen sind beispielsweise häufig extrem gut vernetzt. Wenn du auf Jobsuche bist, dann vernetze dich doch mit ihnen.

Jeder neue Kontakt multipliziert die eigenen Chancen, sichtbarer zu werden.

Eine weitere Möglichkeit, das eigene Netzwerk zu erweitern, sind Gruppen zu bestimmten Themen. Bist du Mitglied einer Gruppe, zählen die anderen Mitglieder automatisch zu deinen erweiterten Kontakten. Außerdem fällst du durch dein Interagieren in der Gruppe neuen Mitgliedern auf.

Schritt 2: Interagieren

Nutzer:innen, die sich in den Sozialen Netzwerken aktiv beteiligen, werden mit einem höheren Ranking in den Suchanfragen belohnt. Sollte jemand nach einer deiner Kompetenzen oder nach  jemandem mit deiner Profession suchen, ist es natürlich Gold wert, wenn du mit deinem Profil möglichst weit oben in der Ergebnisliste auftauchen.

Regelmäßiges Posten, Liken und Kommentieren heißt auch, dass du öfter im Feed deines Netzwerkes zu sehen bist. Denn: Wenn du einen Beitrag likest oder kommentierst, wird dieser deinem Netzwerk angezeigt.

Andersherum: Wenn du einen Beitrag veröffentlichst, sehen ihn auch die Netzwerke der Personen, die den Beitrag liken und kommentieren.

Indem du Beiträge anderer kommentierst, kannst du mit deinem Wissen glänzen. Wenn du das kontinuierlich betreibst, wirst du immer stärker mit deinem Fachgebiet in Verbindung gebracht.

Ich rate dir:

Liken Posts, die du interessant findest.

Kommentiere Posts, indem du deine Meinung oder eine eigene Erfahrung teilst.

Tagge Personen, indem du vor deren Namen ein @ setzt, z. B. um sie auf einen Beitrag aufmerksam zu machen. Die Person wird dann informiert, dass sie in einem Beitrag erwähnt wurde, und kann auf deinen Post antworten.

Teile Beiträge, die du für wichtig hältst, und schreibe einen kurzen Text dazu.

Suche „Thought Leader“, Meinungsführer:innen, die Top-Expert:innen deiner Branche sind, und vernetze dich mit ihnen, oder werde zu deren Follower:in. Kommentiere und like regelmäßig deren Beiträge.

Mache dir diese To-dos zur Routine: Jeden Tag zehn Minuten reichen hierfür vollkommen aus.

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Schritt 3: Veröffentlichen

Die Königsdisziplin ist das Erstellen von eigenem Content. Das können eigene (kleine) Beiträge sein, die du postest. Dazu kannst du auch ein Foto oder Video hochladen. Wenn du bei LinkedIn ein Thema ausführlicher darstellen willst, besteht auch die Möglichkeit, einen Artikel zu schreiben.

Der erste Post ist immer der schwierigste. Wahrscheinlich wird der erste auch nicht so gut wie Ihr einhundertster. Mit der Zeit wird es dir aber immer leichter fallen, du wirst immer routinierter. Wichtig ist, dass du überhaupt anfängst.

Hier einige Ideen für deinen Content:

Inhalte von anderen kuratieren: Du hast online einen interessanten Artikel zu deinem Fachgebiet gelesen und möchtest ihn gern empfehlen? Oder hast du Kritik zu äußern oder Fragen zum Gelesenen? Dann verlinke den Artikel in deinem Beitrag und schreibe einen eigenen Text dazu, warum du ihn teilst. Was hat dich überrascht? Was war neu? Wo siehst du Herausforderungen? Oder fasse die wichtigsten Punkte in einem kurzen Post für dein Netzwerk zusammen.

Aktuelle Entwicklungen: Warst du auf einer Messe, einem Kongress, einer Weiterbildung, hast du eine neue Studie gelesen? Dann schreibe  doch einen kurzen Beitrag darüber, was du gelernt hast. Oder poste ein Bild oder eine Grafik aus deinem Fachgebiet und zeige, wie du dazu stehst, auf welche Gedanken dich die Erkenntnisse bringen oder was daraus für die Zukunft folgen könnte.

Status-Updates: Nimm dein Netzwerk mit in deinen Arbeitsalltag. Lass die Leser:innen wissen, welche Projekte oder Aufgaben aktuell anstehen, mit welchen Herausforderungen du konfrontiert bist oder welche Fragen sich für dich ergeben.

Posts zu persönlichen Ereignissen: Menschen folgen Menschen. Deshalb gehört es auch zum Personal Branding auf LinkedIn, persönliche Themen anzusprechen. Als Vater in Elternzeit gehen, als Mutter den Wiedereinstieg planen. Jobwechsel, Fuck-Ups oder Krisen im Start-Up: Indem wir auch persönliche Themen ansprechen, bleiben wir eher im Gedächtnis der Follower:innen, die sich mit unseren Gedanken identifizieren können – oder eben nicht. 

Personal Branding Expertin Silke Grotegut
@Marlene Mondorf

Unsere Autorin Silke Grotegut

Silke Grotegut unterstützt als selbstständige Karriereberaterin Menschen bei deren beruflicher Neupositionierung. Wissenschaftler*innen und Astronauten gehören ebenso zu ihren Kunden wie Führungskräfte aller Ebenen und Unternehmensgrößen: Projektleiter*innen, Geschäftsführer*innen, C-Levels wie z. B. Personal- oder Finanzvorstände. Zuvor war sie 14 Jahre als Personalerin und Sparringspartnerin von Führungskräften beim DAX-Konzern Deutsche Telekom AG beschäftigt. Einer ihrer  Schwerpunkte ist das Aufsetzen oder die Optimierung von persönlichen Profilen bei XING und LinkedIn, um der Entwicklung am Recruitingmarkt Rechnung zu tragen und ihren Kund*innen Zugang zum verdeckten Arbeitsmarkt zu verschaffen. 

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