Manchmal scheint es, als drängten alle in die Kommunikationsbranche. Die Medien, die wir heute nutzen, um uns zu informieren, uns zu bilden und uns zu unterhalten, haben sich geändert. Im Zeitalter der Digitalisierung verlagert sich der Medienkonsum zunehmend ins weltumspannende Internet.
Statt später über ein Ereignis zu lesen, sind wir heute mittendrin. Kein Wunder, dass diese gar nicht mehr so „Neuen Medien“ einen großen Reiz auf jene ausüben, die sich einen spannenden Job wünschen.
Stand der Zahl der Suchenden vor einigen Jahren noch einer großen Zahl an Angeboten gegenüber, so hat sich dieses Verhältnis inzwischen verschoben: Während die Jobs im Kreativbereich beliebter werden, stagniert das Angebot. Das hat eine Auswertung der Angebote von StepStone, Monster sowie in Annoncen überregionaler Zeitungen und auf Karriereseiten führender Unternehmen in diesem Bereich ergeben.
Wer wird gesucht? Und: Habe ich eine Chance?
Den Weg in den Medienjob ebnet nach wie vor die passende Ausbildung. Hierzu gehört ein abgeschlossenes Hochschulstudium in den Bereichen Journalismus, Kommunikationswissenschaften oder Medienwissenschaften. Wer nicht auf Redeaktions- oder PR-Jobs aus ist, der kann sich auch zum Mediengestalter, zum Beispiel für audiovisuelle Medien ausbilden lassen. Nach dem Studium geht es natürlich nicht gleich los mit der großen Karriere, viel mehr führt der Weg ins Volontariat beziehungsweise ins Traineeship.
Diesem Trend entsprechend haben sich in den vergangenen Jahren sehr viele Schulabgänger in die oben genannten Studiengänge eingeschrieben, mit der Folge, dass eine Menge gut ausgebildeter Absolventen auf die stagnierende Zahl von Stellen aus waren. Sie alle verbindet, dass sie sich im Allgemeinen gut auskennen. Mittlerweile erwarten Redaktionen jedoch außerdem Spezialwissen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das ZDF. In jüngeren Stellenausschreibungen wurden Journalisten und Geisteswissenschaftler explizit vom Bewerbungsverfahren ausgeschlossen. Vielmehr wurden Wissenschaftler, bevorzugt Naturwissenschaftler, gesucht.
Nicht nur in den Redaktionen können Interessierte „was mit Medien machen“. Inzwischen ist nahezu jedes Unternehmen im Internet vertreten. Internetauftritte müssen gepflegt, die Marketingkanäle in den sozialen Medien müssen gefüttert werden. Hierzu werden Content-Manager und Social-Media-Spezialisten gesucht, die sich genau darum kümmern.
Wo wird gesucht? Und: Wo habe ich die besten Chancen?
Nicht in Berlin, nicht in Köln und auch nicht in Hamburg: Die besten Chancen auf einen interessanten Job in den Medien haben Bewerber in München. Hier sind nicht nur viele Free-TV Sender beheimatet. Darüber hinaus haben große Verlage wie der Burda Verlag, Bertelsmann oder die Süddeutsche hier ihren Sitz. Erst nach München folgen die oben genannten Städte sowie Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf.
Das „Wo“ beinhaltet nicht nur den Arbeitsstandort, sondern auch den Tätigkeitsbereich. Wie eingangs schon erwähnt, verlagert sich der Medienkonsum in den Onlinebereich. Genau hier gibt es ergo die meisten Stellen zu besetzen. Die ausgeschriebenen Traineestellen richten sich überwiegend an Absolventen im Bereich des Mediaconsultings. Volontariatsstellen finden sich ebenfalls zunehmend im Onlinebereich.
Allerdings ist der klassische Printjournalismus nicht tot. Wer in diesem Bereich sucht, der sollte sich entweder bei auflagenstarken Zeitungen, wie den Wochenendausgaben der SZ oder bei Die Zeit bewerben beziehungsweise den Traum von schicken Altbau in der Großstadt aufgeben und sich auf den Lokaljournalismus konzentrieren. Schließlich gibt es auch hier genügend interessante Stellen.
Wer sich für eine Zukunft im Medienbereich entscheidet, der studiert nicht fürs Arbeitsamt. Allerdings sind die Top-Jobs inzwischen rar gesät und ohne Anstrengung, Können und viel Engagement nicht mehr ohne Weiteres zu erreichen. Neben Praktika und einer soliden Ausbildung müssen Kontakte geknüpft werden. Das ist inzwischen überall so. Auch in den Lokalredaktionen auf dem Land wird heute niemand mehr einfach deshalb mit offenen Armen empfangen, weil er sich dort bewirbt.