Ein beruflicher Auslandsaufenthalt ist verlockend. So mancher freut sich auf die Herausforderung des Umzugs und auf die Arbeit in einem komplett neuen Umfeld. Allerdings gibt es einige Dinge, die es vorzubereiten gilt, um den Job im neuen Land zuverlässig auszufüllen – und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dieser Beitrag gibt Tipps für die Vorbereitung.
Schnellcheck Auslandsjob: Was ist unbedingt nötig?
Die folgende Liste zeigt die Dinge, die dringend zu empfehlen sind, damit der Job im Ausland zu einer positiven Erfahrung wird. Hilfreich ist es, wenn die Vorbereitung auf den Umzug ins Ausland nicht unter Zeitdruck und überstürzt erfolgt. Wer sich ausführlich über Land und Leute informieren kann und den Umzug bzw. die Auswanderung überlegt vorbereitet, spart Geld. Darüber hinaus spielen folgende Aspekte eine Rolle:
- Fundierte Berufsgrundlage: abgeschlossene Berufsausbildung, Studium und/oder Berufserfahrung
- Gute bis sehr gute Kenntnisse der Landessprache und/oder mindestens gute bis sehr gute Englischkenntnisse
- Voraussetzungen für die Arbeitserlaubnis liegen vor
- Gültiger Reisepass/Personalausweis
- Einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
- Finanzielles Polster für Umzug und die erste Zeit sowie Rücklagen für Notfälle
- Klima im Ausland bereitet keine Schwierigkeiten
- Gute Gesundheit
Außerdem ist es enorm hilfreich, kontaktfreudig, aufgeschlossen, lernbereit und offen für die Besonderheiten der landestypischen Mentalität zu sein. Eine gute Frustrationstoleranz – das berühmte „dicke Fell“ – hilft über schwierige Phasen hinweg.
Sprachkenntnisse von übergeordneter Bedeutung
Sprachkenntnisse in der Landessprache oder mindestens in der englischen Sprache sind unverzichtbar. Um einen Job in einer international tätigen Firma auszufüllen, braucht es Kenntnisse in Business Englisch. Arbeitgeber erwarten darüber hinaus verhandlungssichere Sprachkenntnisse. Die Selbsteinschätzung der eigenen Sprachkenntnisse ist logischerweise subjektiv geprägt. Es ist grundsätzlich ratsam, diese vorab aufzufrischen. Dazu kommen beispielsweise klassische Sprachkurse mithilfe von Büchern, Onlinekurse oder Sprachlern-Apps in Betracht.
Um sich innerhalb kurzer Zeit gezielt auf einen neuen Job einzustellen, ist Babbel gut geeignet. Die Sprachlernsoftware bietet ganz gezielt einen Kurs für Business Englisch Vokabeln an und nutzt dabei ein besonderes Konzept. Die Lerninhalte sind auf die gewählte Ausgangssprache, in diesem Fall auf die deutsche Muttersprache, zugeschnitten. Der Business-Englisch-Kurs wurde extra für das Sprachpaar „Deutsch-Englisch“ entwickelt. Würde beispielsweise ein Spanier bei Babbel einen solchen Kurs machen, würde die Lernreise etwas anders verlaufen und dennoch das gleiche Ziel erreichen. Alltagstauglich und effektiv zugleich sind die kurzen Lerneinheiten von maximal 15 Minuten, die aus Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen bestehen.
Neben dem gezielten Auffrischen des Business Englisch kann es nicht schaden, sich mit umgangssprachlichen Vokabeln zu befassen. So fällt es im neuen Land wesentlich leichter, Kontakte zu knüpfen und sich einzuleben.
Versicherungen abschließen
Die soziale Absicherung im Ausland ist ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung. Die folgenden Versicherungen sollten geprüft und ihr Abschluss entsprechend vorbereitet werden:
- Krankenversicherung
- Unfallversicherung
- Haftpflichtversicherung
- Rentenversicherung
- Pflegeversicherung
- Individuelle Vorsorgeversicherungen
Unterkunft suchen
Die Unterkunft im Ausland zu finden ist manchmal eine wahre Herausforderung. Sich im Vorfeld darum zu kümmern hilft dabei, die Startphase stressfreier zu gestalten. Soll es ein Zimmer in der WG sein oder eine eigene Wohnung? Je nach Land verläuft die Wohnungssuche unterschiedlich. Es gibt Immobilienanzeigen in Zeitungen, Stadtportale und soziale Netzwerke sowie offizielle Stellen wie das Auswärtige Amt und hilfreiche Vereine. Der Zusammenschluss Deutsche im Ausland e.V. bietet Zugang zu deutschsprachigen Communities im Ausland. Diese helfen in vielen Detailfragen weiter und vermitteln Kontakte.
Kosten für Lebenshaltung klären und vorsorgen
Lebenshaltungskosten können im neuen Land wesentlich von den deutschen Verhältnissen abweichen. Deshalb ist es wichtig, sich mindestens über die folgenden Kostenbereiche zu informieren und entsprechend für die ersten Monate Geld zur Seite zu legen:
- Lebensmittel
- Kulturelle Angebote und Freizeitangebote
- Handykosten, Internetkosten
- Mobilitätskosten
- Kosten für Heimatbesuche
Beruflichen Auslandsaufenthalt psychisch vorbereiten
Um sich auf einem beruflichen Auslandsaufenthalt vorzubereiten, braucht es, wie eingangs erwähnt Zeit. Wie viel Zeit konkret, ist immer eine individuelle Einschätzung, weniger als 6 Monate sollten es aber nicht sein. Eine Zeitspanne von 9 –12 Monaten ist realistisch. In dieser Zeit lässt sich der passende Auslandsjob finden und Formalitäten wie Einreiseerlaubnis/Arbeitserlaubnis erledigen.
Wer ernsthaft daran interessiert ist, eine neue berufliche Karriere im Ausland zu etablieren, sollte das große Ganze im Auge behalten. Interkulturelle Unterschiede zu kennen hilft sehr, um sich rasch zurechtzufinden, wie dieser Bericht eines Expats in Indien zeigt. Es geht eben nicht nur um einen neuen Job, sondern um ein ganz neues Leben mit all seinen Facetten. Aus diesem Grund spielen mehrere Aspekte eine Rolle.
- Finanzen
- Formalitäten
- Fachliche Anforderungen
- Psyche
- Soziokultur
Die wichtigsten zentralen Hardfacts, wie zum Beispiel die Formalitäten, fachlichen Anforderungen und Finanzen im Hinblick auf den angestrebten Auslandsjob, wurden in der Schnellcheck-Liste weiter oben kurz angesprochen. Doch auch die eigene Psyche und die soziokulturellen Rahmenbedingungen im Zielland spielen eine große Rolle.
Psychologische Herausforderung würdigen und Strategien entwickeln
Wer dauerhaft auswandert, lässt geliebte Menschen zurück. Die Emotionen spielen verrückt, selbst bei Erwachsenen kommen Heimwehgefühle auf. Die innerliche Bereitschaft und die Motivation müssen vorhanden sein, damit der Auslandsaufenthalt nicht zu Angst und Depressionen führt. Das gesamte Leben wird auf den Kopf gestellt, soziale Kontakte gekappt und vorübergehend die soziokulturelle Kompetenz eingebüßt. Darauf müssen sich Auswanderer einstellen.
Auswandern kostet Kraft
Wer ins Ausland geht, fängt ganz neu an und das kostet Kraft, nicht nur in finanzieller, sondern vor allem in psychischer Hinsicht. Die Erfahrung zeigt, dass die ersten 3 Monate im neuen Land so etwas wie Flitterwochengefühle aufkommen lässt. Auswanderer lernen das neue Land kennen, richten sich ein und entdecken die neue Umgebung. Ist diese Phase vorüber, macht sich nicht selten Erschöpfung breit, mit der Gefühle des Zweifels einhergehen.
Auswanderer leiden häufig unter Depressionen, Burnout-Symptomen oder Suchtproblemen, wenn sie sich nicht angemessen um ihre Psyche kümmern. Gerade im ersten Jahr sollten Auswanderer gut für sich sorgen und zum Beispiel neue Hobbys entdecken, Kontakte knüpfen und regelmäßig Auszeiten zur Reflexion nehmen. Wer sich ausführlich mit den soziokulturellen Eigenheiten des neuen Landes vertraut macht, findet in diesem Bereich zahlreiche Anknüpfungspunkte, um dem „Auswanderer-Blues“ zu begegnen.