[Quelle: PageGroup] Deutschland ist im internationalen Vergleich Wunschziel Nummer eins für qualifizierte Ingenieure. Doch auch Wachstumsmärkte in Lateinamerika gewinnen an Beliebtheit. Das zeigt die aktuelle Trend Watch-Studie der Personalberatung PageGroup, für die 1.935 Ingenieure auf Jobsuche weltweit befragt wurden.
Beste Jobchancen, gute Aufstiegsmöglichkeiten und hohe Gehälter – damit lockt Deutschland aktuell weltweit Ingenieure. Hätten sie die Wahl, würden laut Erhebung der PageGroup 48 Prozent aller befragten umzugswilligen Ingenieure gerne in Deutschland arbeiten. Damit belegt Deutschland den ersten Platz im Ranking der beliebtesten Ingenieurs-Destinationen, noch vor Industrienationen wie England (46 Prozent), Kanada (43 Prozent) und den USA (42 Prozent).
Deutschland als Pionier im Industriesektor
„Deutschland gilt als Wirtschaftsmotor Europas und ist Heimat vieler großer international agierender Unternehmen im Bereich Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, sowie der Elektronikbranche“, kommentiert PageGroup-Geschäftsführer Goran Barić die Attraktivität Deutschlands. „Nicht zuletzt deren Investitionen in Industrie 4.0, Fertigungstechnik und das Internet of Things (IoT) haben dazu beigetragen, Deutschland im Technologiesektor weit nach vorne zu bringen.“
Eine 2014 veröffentlichte Studie von PwC bestätigt: Deutsche Industrieunternehmen investieren bis 2020 jährlich rund 40 Milliarden Euro in Industrie 4.0-Anwendungen. Hinzu komme, dass diese häufig in Spitzenforschung und angewandte Forschung involviert sind, ergänzt Barić.
Neben der guten Wirtschaftslage sprechen aber auch die sozialen Rahmenbedingungen für Deutschland als attraktiven Arbeitsmarkt: Laut dem PageGroup Bewerber Index schätzen Bewerber an Deutschland vor allem die hohe Lebensqualität und die gute Infrastruktur (66 Prozent) sowie das Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem (64 Prozent).
Lateinamerika auf Aufholjagd
Dennoch sind Industriestaaten wie Deutschland nicht außer Konkurrenz. Unter den Top 30 der begehrtesten Ingenieursziele sind insgesamt sieben lateinamerikanische Länder vertreten – mit Argentinien auf Platz 14 (25 Prozent) und Brasilien auf Platz 16 (23 Prozent) an der Spitze. Deren zunehmende Investitionen in Infrastrukturprojekte sowie in erneuerbare Energien bringen zahlreiche Arbeitsplätze sowie enormen Bedarf an qualifizierten Fachkräften mit sich. Laut Auswärtigem Amt will zum Beispiel die argentinische Regierung den Anteil der Erneuerbaren Energien im Land bis zum Jahr 2025 von zwei auf 20 Prozent ausbauen. Auch Brasilien, Chile und Mexiko setzen auf alternative Energieprojekte und lassen Lateinamerika als Wachstumsmarkt vermehrt auf den Schirm von Ingenieuren rücken.
Dadurch wird deutlich: Der internationale Wettbewerb wird immer härter. „Der Druck auf Deutschland steigt, da nun auch über die Landesgrenzen hinweg um Ingenieure gebuhlt wird“, sagt Goran Barić. „Deutschland sollte sich daher nicht auf seiner Spitzenreiterrolle ausruhen und weiterhin Bedingungen schaffen, die Forschung und Entwicklung fördern.“
Über die Umfrage
Die Trend Watch-Studie, eine internationale Erhebung der Personalberatung PageGroup, beruht auf den Angaben von 18.352 Arbeitssuchenden weltweit, die sich während des dritten Quartals 2017 auf den Webseiten von Michael Page und Page Personnel beworben haben. Von den 1.935 teilnehmenden Ingenieuren an der Studie waren 73 Prozent zum Umzug bereit, falls damit bessere Möglichkeiten im Job, ein höheres Gehalt oder ein anderer Lebensstil einhergingen.
Weitere Ergebnisse der Trend Watch-Studie finden Sie hier: www.michaelpage.de/neuigkeiten-studien/marktstudien/trend-watch