Ob eine Bewerbung Erfolg hat oder direkt aussortiert wird, hängt hauptsächlich von einem Dokument ab: dem Lebenslauf. Neben dem Anschreiben ist die aussagekräftige Auflistung der bisherigen beruflichen Stationen und wichtiger Qualifikationen ein entscheidendes Aushängeschild für einen Bewerber. Ist der Lebenslauf informativ und ansprechend gestaltet, können Bewerber punkten.
Darauf kommt es dabei an.
Der Bedeutung des Anschreibens sind sich die meisten Jobsuchenden bewusst – und entsprechende Mühe geben sie sich damit in der Regel. Es soll personalisiert sein, prägnant und natürlich die ideale Werbung in eigener Sache. Den Lebenslauf handeln einige dagegen schon mal als Pflichtübung ab. Oft wird dasselbe Dokument, mit kleineren Updates, immer wieder verwendet. Dabei vergeben Bewerber Chancen, die entscheidend für den Ausgang ihres Bewerbungsprozesses sein können.
Mach´ dir die Bedeutung des Lebenslaufs bewusst
Die meisten Bewerber sitzen lange an einer einzigen Bewerbung – besonders, wenn sie den ausgeschriebenen Job wirklich haben möchten. Dabei vergehen häufig mehrere Stunden.
Auf der Gegenseite nimmt man sich leider nicht so viel Zeit. Vor allem, wenn viele Bewerbungen eingehen, bleiben dem Personaler oft nur wenige Augenblicke zum Sichten der Unterlagen. Besonders ein Dokument steht dann im Fokus: der Lebenslauf. Nach kurzem Überfliegen des Lebenslaufs muss für den Personalverantwortlichen ersichtlich sein, ob der Bewerber zu seiner Firma passt.
Wichtig: Und Kollege Computer ist sogar noch schneller – der braucht nur 3 Sekunden, um über Hopp oder Topp zu entscheiden;-)
Wer seinen Lebenslauf optisch ansprechend gestaltet, kann damit zusätzlich punkten – und sorgt für einen professionellen Eindruck. Die Bedeutung des Lebenslaufs kann deshalb gar nicht genug betont werden. Nur wenn dieses Dokument überzeugt, hast du eine Chance, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Halte Formalia ein
Traurig, aber wahr: Viele Bewerbungen landen schon deshalb im Absagen-Stapel, weil der Bewerber nicht in der Lage war, Formalia einzuhalten. Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler übersieht, zeigt damit aus Sicht vieler Arbeitgeber, dass er schlampig und wenig verantwortungsbewusst arbeiten könnte – und, dass ihm die Bewerbung nicht wichtig genug war, um diese noch einmal gegen zu lesen.
Auch der Aufbau eines Lebenslaufs ist an mehr oder weniger feste Kriterien geknüpft. So beginnt er immer mit einer Überschrift, etwa dem Namen des Kandidaten. Es folgt eine Rubrik mit deinen persönlichen Daten. Daneben befindet sich in der Regel ein Bewerbungsfoto. Dieses sollte professionell sein – wer hier am falschen Ende spart, tut sich keinen Gefallen.
Es folgt das eigentliche Herzstück des Lebenslaufs: die beruflichen Stationen. Hier wird nicht nur aufgelistet, wann, wo und in welcher Position du bereits gearbeitet hast, sondern auch, bei welchen Tätigkeiten deine Schwerpunkte lagen.
Weitere praktische Erfahrungen, insbesondere Praktika, werden vor allem bei Absolventen oder anderen Berufseinsteigern genannt. Wer bereits lange im Berufsleben steht, kann auf die Nennung lange zurückliegender Praktika verzichten. Im Zweifel sind diese nicht mehr so relevant.
Besondere Qualifikationen werden im Lebenslauf ebenfalls erwähnt – und das so, dass sie für den möglichen Arbeitgeber möglichst greifbar sind. Hierzu zählen insbesondere Sprach- und EDV-Kenntnisse. Auch Ehrenämter können sinnvoll sein. Das angegebene Kenntnisniveau ist besser nachvollziehbar, wenn zum Beispiel Sprachkenntnisse anhand des Europäischen Referenzrahmens eingeordnet werden oder bei Computerkenntnissen angegeben wird, wie häufig das betreffende Programm angewendet wird.
Zum Schluss gehört in den Lebenslauf noch eine kurze Angabe über private Interessen und Hobbys. Der Lebenslauf kann mit Datum und Ort versehen persönlich unterschrieben werden, was einen professionellen Eindruck hinterlässt. Im Umfang sollte er zwei Seiten nicht überschreiten.
Chronologisch oder antichronologisch?
Bei der Aufzählung der beruflichen Erfahrungen musst du dich entscheiden: soll diese chronologisch oder antichronologisch sein? Üblich ist die antichronologische Vorgehensweise, bei der die jüngste berufliche Station an oberster Stelle genannt wird. Die jeweils davor liegenden Erfahrungen folgen absteigend. Das hat den Vorteil, dass die wichtigsten Qualifikationen an vorderer Stelle stehen. Mittlerweile kennen die meisten Personalverantwortlichen diese Vorgehensweise.
Entscheidest du dich gegen die antichronologische und für eine chronologische Auflistung, solltest du dafür gute Gründe haben. Schüler, die sich für eine Ausbildung bewerben, haben einfach noch gar nicht viele Stationen, die sie beschreiben könnten. Oder: Bei längerer Arbeitslosigkeit lässt sich diese damit auf den ersten Blick kaschieren, indem du deine Berufserfahrung in den Vordergrund rückst. Auch für Bewerber, die sich beruflich umorientieren und damit an eine vergangene berufliche Station anknüpfen möchten, kann eine chronologische Aufzählung Sinn machen.
Sorge dafür, dass deine Angaben aussagekräftig sind
Nichts ist für einen Arbeitgeber ärgerlicher, als wenn er in einer Bewerbung lange suchen muss, bis er die gewünschten Informationen findet.
- Welchen Abschluss hat der Kandidat, mit welchen Tätigkeiten ist er bereits vertraut?
- Wo war er zuletzt beschäftigt, und wie lange?
Es sollte sich von selbst verstehen, dass solche Angaben sofort ins Auge springen sollten.
Das gelingt zum einen durch einen übersichtlich aufgebauten Lebenslauf, der der üblichen Struktur folgt. Andererseits ist es deine Aufgabe, alle Angaben möglichst plausibel zu machen. Das Ziel ist, dass der Leser sich tatsächlich etwas unter dem vorstellen kann, was du notierst. Mache es deshalb möglichst greifbar, etwa durch eine konkrete Tätigkeitsbeschreibung. Bleibst du hingegen vage, weiß der Personalverantwortliche nicht, was genau du bereits kennst und was nicht. Besonders Dinge, von denen du weißt, dass sie der betreffenden Firma wichtig sind, solltest du unbedingt klar und im Detail benennen.
Scheu dich nicht, Erfolge hervorzuheben
Viele Arbeitnehmer stellen ihr Licht in der Bewerbung unter den Scheffel. Sie tun sich schwer mit Eigenlob und allzu viel Werbung für sich selbst. Zwar mag dies auch aus Sicht des Personalers menschlich betrachtet durchaus sympathisch sein, für die Bewerbung ist es jedoch kontraproduktiv. Schließlich hast du nur einen kurzen Augenblick lang die Aufmerksamkeit des Entscheidungsträgers.
Nur, wenn du auf den ersten Blick zumindest Interesse wecken kannst, hat deine Bewerbung eine Chance, berücksichtigt zu werden.
Es ist nicht nur legitim, sondern sinnvoll, wenn du besondere berufliche Erfolge im Lebenslauf nennst.
- Hast du deinem Team durch die Akquise eines Kunden einen großen Erfolg beschert?
- Konntest du durch eine bestimmte Herangehensweise die Absatzzahlen deiner Firma steigern?
- Oder hast du maßgeblich geholfen, den Social-Media-Account des Unternehmens zu mehr Fans zu verhelfen?
Ganz egal, was es ist – so lange es sich tatsächlich um einen Erfolg handelt, solltest du das vermerken. Du kannst deine Erfolge zum Beispiel hinter den beispielhaften Tätigkeiten bei dem betreffenden Job nennen.
Ein neuer Lebenslauf für jede Bewerbung
Ein Fehler, den viele Bewerber machen, ist, immer denselben Lebenslauf zu verwenden. Zwar verfassen sie für jede Bewerbung ein neues, individuelles Anschreiben. Den Lebenslauf aber nutzen sie nahezu unverändert noch einmal. Dabei wird eine Chance vertan.
Ebenso wie das Anschreiben lässt sich der Lebenslauf gut individualisieren und auf den jeweiligen Arbeitgeber ummünzen. Eine Möglichkeit hierfür sind die beispielhaften Tätigkeiten der vergangenen Jobs. Da hier ohnehin nicht alles erwähnt werden kann, geht es immer nur um eine aussagekräftige Auswahl. Entscheide dich für die Tätigkeiten, die dich mutmaßlich besonders aus Sicht des jeweiligen Entscheidungsträgers für den angestrebten Job qualifizieren. Die Stellenausschreibung liefert wertvolle Hinweise, was von dir erwartet wird.
Auch welche zusätzlichen Qualifikationen du nennst oder weglässt, hängt in erster Linie vom betreffenden Job ab. Für eine Stelle mögen sie irrelevant sein, für die andere stellen sie hingegen einen Pluspunkt dar. Deshalb solltest du bei jeder Bewerbung überlegen, wie du deinen Lebenslauf optimal anpassen kannst.
Nutze gestalterische Möglichkeiten…
Damit deine Bewerbung positiv auffällt, kannst du auch gestalterische Möglichkeiten nutzen. Es gibt zahlreiche ansprechende, professionelle Lebenslauf-Vorlagen, die heruntergeladen und individuell angepasst werden können. Du kannst dein Lebenslauf-Design natürlich auch selbst erstellen, wenn du dich damit auskennst.
Mit der Gestaltung deines Lebenslaufs kannst du sicherstellen, dass besonders relevante Informationen sofort ins Auge springen. Damit erleichterst du dem Personaler seine Arbeit. Das Design sollte dem Job und deiner Persönlichkeit entsprechen. Für einen Job als Designer darf dein Lebenslauf anders aussehen als der als Buchhalterin.
Das Design, für das du dich entscheidest, sollte sich wie ein roter Faden durch deine gesamten Bewerbungsunterlagen ziehen – zumindest bei den Dokumenten, die du selbst gestalten kannst. Es ist nicht schlimm, wenn etwa Scans eine andere Schriftart oder -größe haben.
…aber übertreibe es nicht
So sinnvoll es ist, den Lebenslauf optisch ansprechend zu gestalten, so viel kannst du dabei andererseits auch falsch machen. Besonders grelle Farben, viele Farben oder unterschiedliche Schriftarten solltest du deshalb vermeiden. Die Gefahr, dass das entweder unprofessionell wirkt oder dein Dokument unübersichtlich macht, ist zu groß. Anders ist es beispielsweise in kreativen Berufen; hier kann das Design durchaus etwas mutiger sein.
Linktipps:
Anregungen für deinen ansprechenden Lebenslauf findest du beispielsweise hier: