Sehen Sie das Rezept fürs optimale XING-Profil als eine der Basiszutaten für Ihre Karriere, zumindest dann, wenn Sie in Deutschland mit Ihrem Berufsweg starten. Wer von Anfang an international unterwegs ist, sollte sich auch ein LinkedIn-Profil zulegen.
Ein Xing-Profil gilt als eine der Basiszutaten für Ihre Karriere. Zum Finden und Gefunden-werden ist es vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz, ein sehr wichtiges Tool. Dabei brauchen Sie sich nur ein paar Zahlen vor Augen zu halten. Bei einer Umfrage des Institute for Competitive Recruiting unter Recruitern aus dem Jahr 2013 nannten diese Xing als das beste und am meisten benutzte Netzwerk für die gezielte Suche nach Kandidaten. Das zeigt, wer auf die Agenda von Personalberatern/Headhuntern und Recruitern aus Unternehmen kommen möchte, kommt an Xing nicht vorbei.
Tipp: Wer von Anfang an international unterwegs ist, sollte sich auch ein LinkedIn-Profil zulegen. Dazu können Sie mehr in diesem Artikel nachlesen.
Um nun mit dem Profil für gute Sichtbarkeit und Findbarkeit zu sorgen, gilt es folgende Punkte zu beachten:
1. Ein Premium-Account
2. Ein professionelles Foto
3. Vollständige und sinnvolle Adressangaben
4. Profildetails: der Lebenslauf
1. Ein Premium-Account
Grundsätzlich können Sie auch mit einem Basis-Account loslegen. So lassen sich die Grundfunktionen schon einmal kennen lernen und die ersten Schritte gehen. Wer allerdings beruflich netzwerken möchte, sollte dies nicht ohne Premium-Account tun. Dieser bietet einige Vorteile:
- Sie können sehen, wer Ihr Profil besucht hat. Das gibt Ihnen Auskunft darüber, ob Ihr Profil die richtigen Leute erreicht. Anhand der Statistik können Sie nachvollziehen, aus welchen Bereichen die Besucher kommen.
- Sie können Nachrichten schicken, mittlerweile sogar mit Anhang, ohne dass Sie mit Personen verknüpft sein müssen.
- Sie können in der „Erweiterten Suche“ gezielt nach weiteren Personen suchen – dabei haben Sie sehr komfortable Filtermöglichkeiten, um Ihr Netzwerk strategisch zu erweitern.
Der Premiun-Account kostet zwischen 7,90 bis 9,90 Euro pro Monat (Jahres-/Drei-Monats-Abonnement). Studentinnen bezahlen im Monat zwischen 3,95 Euro und 4,95 Euro (für ein 3-Monats-Abo/für das Jahresabo) bei der ersten Buchung.
2. Ein professionelles Foto
Ein Profil ohne Foto geht nicht. Denn mit einem Foto hinterlassen Sie einen visuellen Eindruck bei Ihrem Gegenüber. Dabei sollten Sie auch darauf auch, dass Sie ein gutes Bild verwenden. Es muss nicht unbedingt ein Bild vom Fotografen sein, ein privates Bild geht auch – nur gutes muss es sein!
Je nach Branche können Sie natürlich auch mit dem Foto „spielen“: Das Foto lässt sich zum Beispiel verfremden (mit picmonkey.com). Eine interessante Erfahrung habe ich gemacht, als ich zu Karneval ein Bild von mir als Cindy von Marzahn mit Blondhaarperücke eingestellt habe: Noch nie hatte ich so viele Besuche auf meinem Profil;-) Das sollten Sie aber nicht überstrapazieren.
3. Vollständige und sinnvolle Adressangaben im Xing-Profil
Sie können bei Xing sehr genau einstellen, was jemand von Ihrem Profil sehen darf beziehungsweise, was für alle Mitglieder sichtbar sein soll. Auch bei jedem einzelnen Kontakt lässt sich einstellen, welche Daten Sie mit diesem teilen möchten. Grundsätzlich sollten Sie die „Kontaktdaten“ ausfüllen, so dass man Sie darüber erreichen kann. Ich persönlich gehe mit meiner Mobilnummer sehr restriktiv um, aber meine geschäftlichen Kontaktdaten stelle ich gern zur Verfügung.
Bei den Angaben zum Unternehmen können Sie auch kreativ sein: Statt lediglich „Mitarbeiter“ oder „Geschäftsführerin“ zu schreiben, nutzen Sie den Platz für eine kurze Erläuterung, so wie bei mir „Trainerin | Speakerin | Autorin | Schwerpunkt Karriere“.
4. Profildetails: der Lebenslauf
Im Xing-Profil können Sie Ihren Ausbildungsweg und Ihre beruflichen Stationen in den Profildetails ausführlich darstellen. Betrachten Sie es als einen dynamischen Lebenslauf, den Sie immer wieder aktualisieren und anpassen können. Wenn dieser sinnvoll ausgefüllt ist, können Recruiter und Headhunter Sie viel besser finden und sich ein Bild davon machen, ob Sie als potenzielle Kandidatin in Frage kommen. Füllen Sie also jede Station mit den entsprechenden Informationen: Wie groß ist/war das Unternehmen, was waren Ihre Aufgaben? Bitte geben Sie auch unbedingt eine Website mit an!
Sollten Sie sich darüber ärgern, dass Ihnen ein Unternehmen Standard-Anfragen schickt oder sich unprofessionell benimmt, sperren Sie den Kontakt. Wenn es aber passende Angebote sind, ist doch klasse! Denn den Job wechselt man am besten dann, wenn man gar nicht sucht. Wie Sie Headhunter sonst noch auf sich aufmerksam machen können, lesen Sie in diesem Artikel […].
Zentral: Schlüsselbegriffe bei „Ich biete, ich suche“ und in den Profildetails
Um auch von den richtigen Ansprechpartnern gefunden zu werden, müssen Sie mit Schlüsselbegriffen arbeiten. Auch Wiederholungen sind an dieser Stelle sinnvoll. Man kann eben schreiben „Marketing-Spezialistin“, „Spezialistin Internationales Marketing“, „Master International Marketing“ usw. Zwar gibt es einige Möglichkeiten, durch Suchtechniken (Boolesche Suche etc.) genau die richtigen Kandidaten herauszufiltern. Nur sind längst nicht alle Unternehmen so weit, also erleichtern Sie diesen die Arbeit. Machen Sie sich also findbar. Wer auch im internationalen Umfeld arbeitet, sollte die Schlüsselbegriffe auch in weiteren Sprachen einfügen, mindestens auf englisch.
Das sind meiner Meinung nach die wichtigsten Zutaten zum Start mit einem Xing-Profil. Jetzt kommt es darauf an, die Zutatenliste zu erweitern und sich mit weiteren Möglichkeiten des Xing-Profils vertraut zu machen. Dazu gehören:
5. Ich biete, ich suche
6. Portfolio
7. Die Statusmeldung
8. Weitere Profile im Netz
5. Ich biete, ich suche
Unter den beiden Punkten „Ich biete, ich suche“ lässt sich Ihr Profil und Ihre Motivation sehr gut darstellen. Diese sollten wieder sehr sorgfältig mit Schlüsselbegriffen gefüllt werden und keinesfalls das gleiche sagen.Unter „Ich biete“ müssen wieder wichtige Schlüsselbegriffe genannt werden. Bitte werden Sie dabei so konkret wie möglich:
- Drei Jahre Erfahrung im Internationalen Marketing eines Konsumgüterunternehmen
- Markenführung Konsumgüter,
- consumer goods, international brands
Unter „Ich suche“ können Sie dann etwas dazu sagen, ob Sie zum Beispiel auch offen für Projekte, Herausforderungen etc. sind. Oder auch etwas ganz unverfängliches wie „Netzwerkkontakte, neue Ideen und Ansätze,…“.
6. Portfolio
Das Portfolio ersetzte mit der Umstellung auf das neue Xing-Profil die Seite „Über mich“. Sie haben jetzt einige Möglichkeiten mehr, sich und Ihre Arbeit vorzustellen. Hier mal ein schönes Beispiel:
Hier wurden drei einzelne Bilder gewählt, Sie können aber auch ein Bild mit drei Bildern darstellen oder auch PDF einfügen. Das Portfolio sollten Sie vor allem nutzen, wenn Sie sich mit Ihrer Arbeit vorstellen möchten. Für Trainer, Journalisten, Grafiker, Kommunikationsdesigner sind das bereits die ersten Arbeitsproben.
7. Die Statusmeldung
Die Statusmeldung bei Xing ist eine schöne Möglichkeit, um Ihre Kontakte auf Neuigkeiten aufmerksam zu machen. Das könnte zum Beispiel ein Artikel sein, der neu auf Ihrem Blog erschienen ist, ein Vortrag, den Sie nächste Woche halten werden. Oder ein besonders erfolgreiches Projekt, das Sie gerade abgeschlossen haben. Wenn etwas Wichtiges passiert, freut das auch Ihre Kontakte, davon zu erfahren.
Tipp: Viele arbeiten hier mit Zitaten. Dabei sollten Sie unbedingt das Urheberrecht beachten. Denn wenn Sie einfach eine Liedzeile zitieren, verletzen Sie das Urheberrecht und könnten abgemahnt werden. Auch eine Namensnennung hilft da nicht, Zitate müssen immer in einem sinnvollen Zusammenhang stehen.
8. Weitere Profile im Netz
Xing bietet Ihnen die Möglichkeit, weitere Profile von Ihnen einzubinden. Dabei sind Ihnen keine Grenzen gesetzt, einige Dienste werden sogar via Feed gezogen und sind so immer auf dem neuesten Stand. Das ist vor allem sinnvoll, da Xing eine gute Reputation bei Suchmaschinen hat und so mit dafür sorgt, dass Ihre Profile im Netz besser gefunden werden.
9. Erreichbarkeit
10. Impressum
9. Erreichbarkeit
Weiter oben bin ich bereits auf die Kontaktdaten eingegangen. In diese können Sie eintragen, wie man Sie bei Interesse erreichen kann. Wenn Sie keine Telefonnummer hinterlegen möchten, dann tragen Sie bitte eine Mailadresse ein, die Sie auch regelmäßig abrufen. Oder wenn man Ihnen Nachrichten via Xing schicken kann, sollten Sie Ihr Postfach auch regelmäßig öffnen. Denn Angebote, die drei Monate alt sind, nützen Ihnen wenig.
10. Impressum
Nun zu einem wichtigen Thema, das man nicht unterschätzen sollte. Wer Xing geschäftlich nutzt, sollte zur Sicherheit auch ein Impressum einfügen. Und da Xing nun mal ein Business-Netzwerk ist, besteht praktisch für alle Nutzer Impressumspflicht.
Was muss in ein Impressum rein?
- Name und Anschrift sowie Angaben, wie man Sie schnell und unmittelbar erreichen kann (also Telefonnummer/E-Mail), nachzulesen im Telemediengesetz § 5 Allgemeine Informationspflichten.
Xing bietet natürlich viel mehr, als sich nur mit dem eigenen Profil vorzustellen. In dem Artikel „Netzwerken mit Xing“ bei karriereletter.de geht es um die weiteren Möglichkeiten.
Linkstipps:
- Wissenschaftlerinnen sollten sich via Researchgate vernetzen. Darüber finden Sie hier alle wichtigen Informationen.
- So netzwerken Sie mit LinkedIn