So richtig rund läuft es noch nicht mit der Frauenquote und der Arbeit auf Augenhöhe zwischen Mann und Frau. Aber es gibt Lichtblicke, so z.B. männliche Blogger, die konstruktiv über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nachdenken, und Frauen, die sich in männlich dominierten Arbeitsumfeldern richtig gut behaupten. Wir können von ihnen lernen – das sind Pioniere! Christine Finke hat sich wieder einmal auf die Suche nach Texten von Vordenkern und interessanten Interviews gemacht.
- Blogger Johannes Korten wollte eigentlich für seinen Arbeitgeber ein Event besuchen. Und dann kam der Anruf, dass seine kleine Tochter ins Krankenhaus müsse. Er kehrte schnurstracks um. Und machte sich grundlegende Gedanken über Vereinbarkeit von Familie und Beruf – nicht nur oberflächlich, sondern auf vielen Ebenen, bis hin zur demografischen Entwicklung. Auch den Gender Pay Gap, Arbeitsmodelle und Herausforderungen für Unternehmen und politische Aspekte bezieht er in seine Überlegungen ein. Sehr lesenswert!
- „Wer die Frauenquote hat, ist damit glücklich“ behauptet die taz und nimmt ein aktuelles Stimmungsbarometer zum Anlass, über die konkrete Umsetzung der Frauenquote zu schreiben. Denn in weniger als drei Monaten sollen etwa 3.500 Unternehmen melden, wie viele Frauen sie bis 2017 in den Topetagen unterhalb der Aufsichtsräte haben wollen. Doch die Firmen stellen sich tot. Kein Wunder eigentlich, denn schon das Konstrukt, verpflichtend selbst gewählte Zielzahlen vorzulegen, die auch bei „Null“ liegen können, falls dadurch keine Verschlechterung eintritt, ist im Grunde absurd. Meinen wir.
- „Fleiß allein reicht nicht, um beruflich aufzusteigen. Auch lautes Trommeln gehört dazu“, sagt Beraterin Gianna Possehl in der ZEIT. Dass Selbstmarketing wichtiger ist als Kompetenz, zeigen Umfragen unter Headhuntern: Fachkompetenz hat demzufolge nur einen Anteil von etwa zehn % daran, wie die Karriere verläuft. Das Image beeinflusst die Karriere zu 30 % und die Bekanntheit sogar zu 60 %. Man sieht also wieder einmal: Networking ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor für Erfolg!
- „Was nimmt der sich so wichtig?“ So manche Frau in einem Meeting, speziell in einem Meeting mit vielen Männern, gerät ins Grübeln, wenn sie die Kommunikationsstrukturen beobachtet. Wo eine Frau höflich schweigt oder zustimmend nickt, bringt der männliche Kollege seine Ideen und Ansichten im Duktus der Unfehlbarkeit vor. Wie können Frauen in diesem Umfeld mithalten? Wir haben 8 richtig gute Tipps unter „Erste Hilfe für die Kommunikation mit Männern“ gesammelt:
- Stereotype, Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und überholte Rollenbilder sind nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer: „Eine männerdominierte Arbeitswelt kostet die Wirtschaft Milliarden“, konstatiert die Süddeutsche Zeitung. Frauen seien im Job vom Start weg im Rückstand, und es dauere noch über 80 Jahre bis zur wahren Gleichberechtigung, wenn wir so weitermachen wie bisher. Dabei ist der offizielle Tenor „ Frauen würden dringend gesucht, Geschlechterdiskriminierung sei doch schon lange kein Thema mehr.“ Was stimmt den nun?
- Als Unternehmerin stoße sie jeden Tag an ihre Grenzen, gibt Lena Schaumann offen zu. Die junge Chefin spricht über ihren Alltag als Chefin in einer männlich dominierten Gründerszene, und wie sie es schafft, sich durchzusetzen und permanent zu verbessern. „Traut euch was!“, ruft sie den Frauen zu. Und gibt den besten Rat weiter, den sie von ihrem Vater mit auf den Berufsweg bekam: „Anfangen hilft.“ Das ist so wahr! Wir mögen Frau Schaumann und ihren Vater. Schönes Interview […]