Vorsicht ist besser als Nachsicht: Mit dieser Redewendung könnte man die verschlungenen Karrierewege von Petra Walther umschreiben. Die freie Fachjournalistin und Texterin aus Bonn wollte erst einmal „etwas Sicheres“ lernen, bevor sie sich nach einer erfolgreichen Karriere als Angestellte für die Freiberuflichkeit entschied. Zum Glück! Denn heute verstärkt sie mit ihrer Expertise die Redaktion der Businessladys. Guten Appetit!
In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die frau ja sowieso nie allein verbringen sollte;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.
Hallo Petra, was isst du heute Mittag?
Gemüsecurry auf Couscous
Vegetarisch oder Fleisch?
Ich bin keine Vegetarierin, esse aber sehr selten Fleisch.
Latte oder Grüner Tee?
Latte
Cocktail oder Bier?
Je nach Lust und Laune unterschiedlich.
Ausgehen oder Kochen?
Ich mag beides. Manchmal muss ich einfach vor die Tür, manchmal bevorzuge ich, selbst etwas zuzubereiten. Da ich in einer Bürogemeinschaft arbeite, habe ich das Glück, nicht alleine in der Küche stehen zu müssen. Wir werfen meist einfach ein paar Zutaten zusammen und schnippeln gemeinsam.
Und machst du eigentlich beruflich?
Ich bin freiberufliche Fachjournalistin und Texterin. Themen rund um die Arbeitswelt sind mein Metier. Das reicht von Recruiting in Zeiten des Fachkräftemangels über Nachhaltigkeit im Human-Resources-Bereich bis hin zu Apps für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Der Themenkreis ist breit und entwickelt sich entsprechend der stetigen Veränderungen im Business immer weiter.
In meiner Funktion als Journalistin schreibe ich vorwiegend Artikel für Zeitschriften, die Personalmanager*innen und Führungskräfte zur Zielgruppe haben. Ich verfasse aber auch alle möglichen Texte für Berater*innen, Trainer*innen und Coaches sowie für Unternehmen: Blogartikel, Booklets, Website-Texte, Whitepaper etc. Und immer wieder gerne auch berate ich diese Kund*innen, wie sie sich gut in der Presse positionieren können und übernehme die Ansprache der Redaktionen für sie.
Und wie bist du dazu gekommen?
Ich bin wohl das, was man als Spätzünder bezeichnet. Nach dem Abi habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert. Etwas, was mich eigentlich nicht sonderlich gereizt hatte. Aber von meinem Umfeld wurde ich irgendwie getrieben, erst einmal „was Sicheres“ zu machen. Immerhin hat mir die Zeit die Erkenntnis gebracht, dass vermeintliche Sicherheit nicht unbedingt glücklich macht. Daher war das auch prägend.
Die Selbstständigkeit hat mich schon immer fasziniert, aber auch das war ein Findungsprozess und hat ein paar Schleifen gebraucht. Nach einem Studium der Publizistik bin ich bei der Zeitschrift „managerSeminare“, einem Weiterbildungs-Magazin für Führungskräfte, Trainer, Berater und Coaches, gelandet, habe mir nach fast zehn Jahren eine einjährige Auszeit in Südostasien genommen und bin dann erstmal wieder zurück zum Verlag. Die richtige Traute für die Freiberuflichkeit war noch nicht da, zudem hatte mir meine ehemalige Chefin noch während meiner Auszeit ein Angebot gemacht, ein neues Heft für Personaler*innen zu leiten, was ich gerne angenommen habe.
Drei Jahre später war wieder eine Veränderung angesagt, die Selbstständigkeit war allerdings erstmal aus dem Kopf, und ich habe ich die Seite gewechselt: vom Journalismus zu einer PR-Agentur.
Mit Ende 40 habe ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Erst zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung wirklich von innen heraus klar. Heute bin ich froh über meine Erfahrungen, die ich bis dahin gemacht hatte. Sie ermöglichen mir als Freiberuflerin, sowohl journalistisch zu arbeiten, als auch Unternehmen und Einzelpersonen bei ihrer Positionierung, im Marketing und in der Pressearbeit zu unterstützen.
Was bedeutet Karriere für dich?
Ich finde es zunehmend schwierig, Karriere zu definieren. Für mich ist es wichtig, beruflich das zu machen, was mich erfüllt, was mir Spaß macht. Und das ist ja schon ein ziemliches Privileg! Selbstbestimmt in seinem beruflichen Tun sein, neugierig bleiben, immer wieder dazu- und weiterlernen sind die Dinge, auf die es mir ankommt.
Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?
Da ich keine Kinder habe, habe ich sicherlich zeitliche Vorteile gegenüber jenen, die ständig gefordert sind, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Dennoch ist Vereinbarkeit selbst in meiner selbstständigen Tätigkeit, die ja diesbezüglich ebenfalls eindeutige Vorteile mit sich bringt, ein Dauerthema bei mir. Weil ich mir bestimmte Freiheiten einfach doch zu selten gönne. Aber der Weg ist das Ziel, – hoffe ich mal. Zumindest bin ich stetig dran, hier an mir zu arbeiten.😉
Und jetzt bitte noch ein paar Tipps für unsere Leser*innen:
- Lieblingsblog: Hotel Matze. Ich liebe dieses ehrliche Menscheninteresse von Matze Hielscher und seine Art der Gesprächsführung – und tauche dann gerne in die Geschichten und Themen seiner Gesprächspartner ein.
- Buch, das dich in letzter Zeit beeindruckt hat oder das du gern lesen möchtest: Ich habe immer wieder ein neues Lieblingsbuch. Oftmals das, was ich gerade lese. Da ich nicht so häufig dazu komme, auch noch nach der Arbeit ein Buch in die Hand zu nehmen, wähle ich meist gut aus… Zuletzt habe ich „Der Zopf“ von Laetitia Colombani und davor „Der große Sommer“ von Ewald Arenz gelesen.
- Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Mit meiner Oma, der Mutter meiner Mutter. Sie ist gestorben, als ich noch ein Kind war, und ich konnte sie leider nicht richtig kennenlernen. Wie gerne würde ich etwas von ihr über ihr Leben erfahren!
Vielen Dank, liebe Petra!🙏🏻
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