Mehr Geld ab 40? Vergiss es! Gehaltssteigerungen nur noch auf Führungsebene

[Gehalt.de] Wie entwickelt sich das Gehalt von Fach- und Führungskräften im Laufe ihres Berufslebens? Wie verändert sich im Alter die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen? Das Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de hat in der „Gehaltsbiografie 2017“ die Einkommensentwicklungen vom Berufseinstieg bis zum 60. Lebensjahr anhand von 217.867 Gehaltsdatensätzen analysiert.

Das Ergebnis: Ab dem 40. Lebensjahr stagniert die Gehaltsentwicklung für Fachkräfte. Führungskräfte und Chefs erhalten dagegen noch bis 50 Jahre deutliche Lohnsteigerungen.

Gehaltsentwicklung für Fach- und Führungskräfte

Im Durchschnitt verdienen Fachkräfte 45.889 Euro im Jahr. Über markante Gehaltssteigerungen freuen sie sich bis zum 40. Lebensjahr, anschließend bleibt ihr Lohn relativ stabil.

„Erst mit der Beförderung zur Führungskraft folgt die nächste große Gehaltserhöhung in der Karriere. Dies bedeutet in der Regel mehr Verantwortung und längere Arbeitstage“, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Das Jahreseinkommen von Führungskräften liegt im gesamten Karriereverlauf bei durchschnittlich 107.724 Euro. Beschäftigte in Führungspositionen weisen bis zu ihrem 50. Lebensjahr einen starken Gehaltszuwachs auf.

Gehaltsentwicklung im Alter, Studie 2017. Bild: Gehalt.de
Gehaltsentwicklung im Alter, Studie 2017. Bild: Gehalt.de

Ein Studium macht sich mit 31 Jahren finanziell bemerkbar

Akademiker verdienen bereits nach fünf Jahren Berufserfahrung überdurchschnittlich.

„Die Schulbank länger zu drücken lohnt sich, denn bereits mit 31 Jahren haben Akademiker das Lebenseinkommen von Beschäftigten mit Berufsausbildung eingeholt“, so Bierbach weiter.

Eine Ausnahme: Sind in einem Berufsfeld praktische Kenntnisse besonders wichtig, können auch Beschäftigte ohne Studium sehr hohe Gehälter beziehen. Dazu zählen unter anderem der Vertrieb und die IT.

40.000 Euro Differenz zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften

Weibliche Fachkräfte liegen mit 37.195 Euro deutlich unter dem Durchschnitt. Wie die Studie zeigt, kann ihr Gehalt ab dem 40. Lebensjahr sogar sinken. Einer der Hauptgründe ist die Auszeit durch die Familiengründung.

„Wenn weibliche Fachkräfte im Verlauf ihrer Karriere eine ‚Babypause‘ einlegen, bedeutet das eine Stagnation oder gar einen Rückgang in der Gehaltsentwicklung“, so Bierbach.

Das Einkommen von Männern erhöht sich dagegen konstant weiter.

Bei Führungskräften ist die Lohnlücke sogar größer: Frauen in leitenden Positionen haben mit 45 Jahren ihr Maximalgehalt von durchschnittlich 89.108 Euro erreicht. Bei männlichen Führungskräften steigt das Gehalt noch bis zum 60. Lebensjahr auf 124.682 Euro an.

25.000 Euro Gehaltsdifferenz: Signifikante Unterschiede zwischen den Studiengängen

Laut Studie gibt es signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Studiengängen. Während geisteswissenschaftliche Fachkräfte mit 50 Jahren ihr Maximalgehalt von 53.000 Euro erzielen, verdienen Ingenieurfachkräfte im gleichen Alter bereits 75.900 Euro. Bei Führungskräften ist der Unterschied zwischen den Studiengängen noch deutlicher: Während Geisteswissenschaftler erst mit 60 Jahren ein sechsstelliges Gehalt beziehen, erhalten Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler bereits im Alter von 35 knapp 100.000 Euro im Jahr.

Größtes Gehaltswachstum erhalten Beschäftigte in der Pharmazie und im Bankenwesen

Das stärkste Gehaltswachstum vom Berufseinstieg bis zum 60. Lebensjahr verzeichnen Fachkräfte in der Pharmaindustrie (+189%) und Führungskräfte in Banken (+209%). Eher geringe Gehaltssteigerungen für Fachkräfte gibt es im Einzelhandel (+109%) und in sozialen Einrichtungen (+113%). Bei den Führungskräften liegen das Handwerk (+131%) und der Einzelhandel (+135%) auf den hinteren Rängen.

Zur Methodik:

Das Vergleichsportal Gehalt.de analysierte 217.867 Gehaltsdatensätze von Fach- und Führungskräften aus den letzten 12 Monaten. Berücksichtigt wurden das Geschlecht, der Bildungsstand, die Berufsbranche sowie die Unternehmensgröße in Korrelation zum Alter.

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