Wie oft passiert es, dass man auf einer Veranstaltung steht und man mit jemandem ins Gespräch kommt. Nach dem ersten Small-talk kommt schnell die Frage: „Und was machen Sie so?“ Wie gut, wenn du dann deinen Elevator-Pitch parat hast.
Bild: Traumfängerin/photocase.de
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Der Ausdruck Elevator Pitch kommt aus den Wörtern „Elevator„, also Aufzug, und „Pitch“ drin. Dahinter steckt die Idee, dass du in manchen Situationen sehr schnell zum Kern einer Sache kommen, zum Beispiel dann, wenn du zufällig im Aufzug die CEO deines Traumunternehmens triffst.
Jetzt hast du 30 Sekunden, bis der Aufzug oben ankommt. 30 Sekunden, um sagen, wer du bist und was du machst. Nicht besonders viel Zeit, um um den heißen Brei herumzureden.
Komm´ sofort zur Sache!
Das heißt; Es gibt keine Zeit für Erklärungen, keine Zeit für Entschuldigungen. Du musst zur Sache kommen. So also konkret. Du könntest zum Beispiel sagen:
Ich habe Wirtschaftsinformatik in Paderborn studiert, einer der besten Universitäten für dieses Fach. Da ich mich für den Bereich Consulting interessiere, habe ich Praktika bei BCG und der Technikberatung TechConsult gemacht. Heute stelle ich ein Projekt unserer studentischen Unternehmensberatung UniSol vor.”
„Momentan promoviere ich im Fach Maschinenbau mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik am KIT in Karlsruhe. Torsionsfedern sind Thema meiner Promotion. Ein Thema, das momentan in Ihrer Entwicklungsabteilung sehr wichtig ist. […]
Die kurze Beschreibung, was du beruflich machst, was dich ausmacht, solltest du immer präsent haben. Auch beim Small-talk bei Veranstaltungen ist es für dein Gegenüber wichtig, dich schnell einschätzen zu können. So könnt ihr leichter ins Gespräch miteinander kommen.
Abwandlungen des Elevator Pitchs
- In Vorstellungsrunden wird oft nach drei Begriffen (oder Hashtags) gefragt. Hier hilft es, wenn du konkrete, bildhafte Begriffe verwendest. Oft empfiehlt es sich, auch einen witzigen Begriff aus dem Privaten zu nennen. Zum Beispiel: #Maschinenbau-Ingenieurin #Torsionsfedern #Surferin
- In der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch stehen dir fünf bis sieben Minuten zur Verfügung. Auch hier gilt: Werde konkret, nenne Namen, Zahlen, Daten, Fakten. Dein Gegenüber kann es sich besser merken, wenn du sagst: „… habe ich sechs Monate Praktikum im Internationalen Marketing bei Coca-Cola gemacht”, als wenn du sagst „bei einem Konsumgüterhersteller in Berlin”.
Die Entwicklung eines Elevator Pitchs
Einen guten Elevator Pitch zu entwickeln ist nicht leicht. Nimm dir also Zeit dafür und arbeite immer mal wieder daran. Am besten ist es, wenn du folgendermaßen vorgehst:
- Nimm dir ein leeres Blatt Papier und einen Stift, am besten einen Filzmaler. Sammel Stichworte zu deinem Lebensweg. Was hast du bis jetzt gemacht, was war besonders wichtig? Du kannst auch mit Bildern arbeiten.
- Nun kannst du kennzeichnen, was du besonders gut kannst. Wenn dir noch etwas neues einfällt, füge es einfach hinzu.
- Schau dir deine Sammlung an. Fehlt noch etwas? Dann schreibe zum Beispiel noch Qualifikationen mit hinzu.
Das ist schon mal eine gute Grundlage. Diese kannst du so bereits verwenden, um zum Beispiel deine Selbstpräsentation für ein Vorstellungsgespräch einzuüben. Für den Elevator Pitch muss der Inhalt aber kürzer werden.
Also ist Streichen angesagt:
- Alles, was sehr weit in der Vergangenheit liegt, kann wahrscheinlich weg.
- Viele Zusatzqualifikationen, die wir Deutschen so schätzen (am besten mit Zertifikaten), brauchst du nicht.
- Jobs, Schulzeit, vieles aus dem Studium kann sicher wegfallen.
Konzentriere dich auf das, was momentan anliegt
und was du aussagen möchtest.
Wenn du bei manchen Punkten noch unsicher bist, ist das vollkommen okay! Das gehört zum Prozess. Gewöhne dir trotzdem an, Unsicherheiten nicht zu bennen und komplett auf den Konjunktiv zu verzichten.
Jetzt geht es ans Üben!
Wie hört sich dein Elevator Pitch an? Überzeugend, schlüssig? Knackig und klar? Oder hakt es noch an der einen oder anderen Stelle. Dann feile weiter daran.
Wenn es sich für dich gut anhört, stell dich vor den Spiegel. Nun pitche vor deinem Spiegelbild.
Wenn es auch hier passt, suche dir Publikum. Hier kommen Freundinnen, Familie und Partner, besonders wenn sie fachfremd sind, in Frage – sie sollen allerdings konstruktive Kritik üben.
Irgendwann bist du dann so weit: Gehe in die Öffentlichkeit und teste deinen Elevator Pitch.
Immer wieder. Und wieder.
Bald stehst du locker vor einem Publikum und kannst dich und deine Idee schnell und knackig präsentieren. Aber auch dann wirst du sicher immer mal wieder daran arbeiten und Neues ausprobieren.