Eine Sprache erlernt man am schnellsten, wenn man sie häufig spricht und hört. Das funktioniert logischerweise am besten in einem Land, in dem die jeweilige Sprache gesprochen wird. Wie so ein Auslandsaufenthalt aussehen könnte und wo genau für den lernenden die Vorteile liegen, erklären wir an dieser Stelle.
Ob als Student, altgedienter Arbeitnehmer und selbstständiger Unternehmer – Multilingualität ist heute in vielen Bereichen der Schlüssel zum Erfolg. Der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser ist fast immer der beste Ansatz, um beim Erlernen einer Sprache rasche Erfolge zu erzielen. Wer sich mit allenfalls rudimentären Sprachkenntnissen für einen längeren Zeitraum auf eine Sprachreise begibt, lernt für gewöhnlich eine ganze Menge. Kinder und Jugendliche, die kaum Berührungsängste haben, lernen erwiesenermaßen besonders effektiv.
So findet man zum Beispiel Schülersprachreisen nach England. Hier können die Schüler Städte wie London kennen lernen und ihr Wissen in Unterrichtseinheiten vertiefen. Erwachsene könnten für Sprach- und Bildungsreisen auch andere Angebote nutzen.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für einen längeren Auslandsaufenthalt. Wer einige Monate als Au Pair arbeitet, mit einem Work & Travel Visum durchs Land reist, Freiwilligenarbeit leistet oder irgendwo ein Auslandssemester absolviert, kann seine Sprachkenntnisse ebenfalls verbessern, muss aber selbstständiger lernen und erhält dabei wenig oder keine professionelle Unterstützung. In jedem Fall umschifft man mit jeder der hier genannten Optionen den Motivationsmangel, der den Lernergebnissen daheim nur allzu häufig im Wege steht.
Effektive Tipps, um eine neue Sprache zu lernen
Ja, es gibt sie – die Autodidakten, die sich eine Fremdsprache allein anhand von Büchern beibringen können. Dennoch dient jede Sprache natürlich der direkten zwischenmenschlichen Kommunikation und will auch in diesem Kontext verwendet werden. Nicht nur in Bezug auf Sprachen, sondern bei jeder erlernbaren Fähigkeit ist es wichtig, die Scheu vor Fragen und direkter Kommunikation abzulegen. Geht man auf die Menschen zu, auch wenn man die jeweilige Sprache noch nicht perfekt beherrscht, ist der Lerneffekt enorm. Auf Muttersprachler zugehen, aktiv am Alltag teilnehmen und mutig nachfragen – das ist das Rezept für den schnellen Erfolg.
Erfolgserlebnisse können durch einen systematischen Lehrplan auch selbst herbeigeführt werden. Anfänger, die anfangs nicht nur Vokabeln, sondern auch ganze Sätze memorieren, haben mehr Spaß am Pauken. Ziele sind ebenfalls sehr wichtig. Das erste gesteckte Ziel könnte zum Beispiel ein kurzer Smalltalk-Dialog sein, den man von Anfang bis Ende einmal durchspielt oder bestenfalls mit einem Muttersprachler ausprobiert.
Der Schlüsselbegriff lautet selektives Lernen: Was man als Erstes in der neuen Sprache erreichen will, ob man beispielsweise ein Buch lesen, sich mit einer bestimmten Person unterhalten oder sich am Dialog einer Personengruppe beteiligen will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Ziele funktionieren allerdings nur in Etappen und sollten zu Beginn nicht in allzu weiter Ferne liegen. Tolstoi auf Russisch und obendrein in kyrillischen Buchstaben zu lesen, ist etwas, für das man vermutlich Jahre intensiver Studien benötigt.