Universitäten bieten im Internet kostenlose Kurse an – für jedermann.
Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung, die Arbeitspsychologie oder die Betriebswirtschaftslehre – das alles und noch viel mehr lässt sich ganz einfach vorm Bildschirm lernen. Online natürlich, und zwar in so genannten MOOCs.
Diese Abkürzung steht für massive open online courses, also für große, offene Internet-Kurse. Diese MOOCs, gesprochen: Muhks, werden von Universitäten über unterschiedliche Plattformen angeboten. Sie kommen – wie so oft – aus den USA, werden aber auch in Deutschland immer beliebter. Für alle, die der Forderung nachkommen, lebenslang zu lernen, um sowohl im Privatem als auch beruflich für die Zukunft fit zu bleiben, können MOOCs ein Mosaikstein im Bildungssystem sein.
Vorteile von Online-Kursen
MOOCs bestehen in der Regel aus Videos, die oft kombiniert werden mit Foren, Tests und weiter führenden Informationen. Die Online-Kurse starten für gewöhnlich zu einem bestimmten Zeitpunkt, stehen dann aber ziemlich lange im Netz. Wer also daran teilnehmen möchte, ist nicht an Raum und Zeit gebunden, er kann sich mit dem angebotenen Material dann auseinandersetzen, wann er möchte. Außerdem sind sie in der Regel gratis.
Nachteile von MOOCs
Das hat auch seine Schattenseiten, denn man braucht Disziplin und Motivation, um einen Kurs bis zum Ende durchzuhalten. Schließlich lässt man sich am eigenen Rechner gerne und leicht ablenken. Hinzu kommt, dass längst nicht alle MOOCs gut gemacht sind. Das liegt auch daran, dass Thema noch relativ neu ist und sich noch keine optimalen Formen herausgebildet haben, die es dem Lernenden erleichtern, dabei zu bleiben.
Aber: Es ist auch gar nicht schlimm, wenn man nicht bis zum Ende durchhält. Schließlich investieren die Teilnehmer ihre Zeit freiwillig. Stellen sie fest, dass der Kurs nicht das bietet, was sie erwartet haben, sollten sie ihn abbrechen. Das ist bei MOOCs sehr einfach möglich, da man ja in der Regel keine Gebühr für diese Weiterbildung bezahlt.
So gesehen sind MOOCs eine Chance, sich mit Themen zu beschäftigen, die man zwar beruflich oder privat interessant findet, für die man aber kein Geld aufwenden würde, um sich fortzubilden.
Fortbildung für jedermann: MOOCs im Überblick
Einen bestimmten Schulabschluss braucht man für die Teilnahme an einem MOOC übrigens nicht. Die Kurse sind offen für jeden: Wer lernen will, registriert sich auf einer der Plattformen und los geht’s.
Kosten: keine – zumindest so lange man kein Zertifikat möchte. Einige Plattformen bieten zwar auch Zertifikate an, die gibt es aber meist nur gegen Geld. Das ist auch verständlich: Zu einem MOOC melden sich oft mehrere 10.000 Teilnehmer weltweit an. Die Professoren hätten darum also sehr viel Arbeit, wenn sie allen ein Zertifikat ausstellen wollten.
Weil die MOOCs-Anbieter möglichst viele Teilnehmer erreichen wollen, sind sehr viele Angebote auf Englisch, selbst die deutscher Anbieter. Es sind aber immer wieder deutsche Kurse im Programm. Darum lohnt es sich, im Kursangebot zu stöbern oder den Anbietern in den sozialen Medien zu folgen, um über neue Kurse auf dem Laufenden zu bleiben.
Anbieter von MOOCs
Hier gibt es auch deutsche Kurse:
https://iversity.org/
https://openhpi.de/courses
http://www.tele-task.de/
Bei diesen Anbietern überwiegen englischsprachige Kurse:
https://www.coursera.org/
https://www.edx.org/
https://www.udacity.com
Tipp: Apple-Nutzer haben über die App iTunes U Zugriff auf viele Unterrichtseinheiten deutscher und internationaler Hochschulen