Natürlich gehört zu einer guten Präsentation, Rede oder Moderation eine ganze Menge und vor allem das Zusammenspiel aus Rednerin, Setting und Inhalt. Einer der wichtigsten Tipps für gute Vorträge: Übe! Dabei findest du meist schon heraus, wo du etwas beim Präsentieren ändern und verbessern kannst. Weitere Anregungen findest du in diesen Büchern und Links:
Einfach gut präsentieren: PowerPoint ist nicht schuld!
Nancy Duarte: slide:ology. Oder die Kunst, brillante Präsentationen zu entwickeln. O´Reilly 2011.
Sehr umfassender Ratgeber zum wirkungsvollen Umgang mit Folien, Technik, Dramatik, Aufbau. Nancy Duarte ist selbst eine brillante Rednerin, wie du in diesem TEDxTalk sehen kannst.
Sö göht dös möt dör Stömme!
Monika Hein: Sprechen wie ein Profi! Das interaktive Training für eine gewinnende Stimme. Campus 2014. Ein super Buch, mit dem ich sehr viel arbeite und das ich daher sehr gern weiter empfehle. Es sind viele, sehr lustige Stimmübungen dabei.
Das Tolle: Die Übungen im Buch sind mit QR-Codes versehen, mit denen man sich Beispiele anhören kann.
Hier meine Lieblingsübung für den Vokal o:
Otto mochte trockenen Humor nicht. Besonders Hotzenplotz´ trockenen Humor. Hotzenplotz hatte Otto schon so oft ins Bockshorn gejagt! Montag kotzte Hotzenplotz vom Roll. Einfach so! Otto konnte noch forthopsen, sonst hätte Hotzenplotz Ottos Kopf getroffen. Oh oh oh … So ein Spaßvogel! Donnerstag rollte Hotzenplotz Ottos Kohlkopf vom Kochtopf zum Kompost, Otto mochte Kohlkopf! Doch den Kompost-Kohlkopf konnte er nicht mehr konsumieren. Oh, dieser Hotzenplotz! So eine Pottsau! So zog Otto vom Dorf nach Bonn. Dort, so hoffte Otto, konnte Hotzenplotz nicht vom Ross kotzen. Ein großartiger, kolossaler Kompromiss.“ (Christian Richard Bauer, Schauspieler, aus: Hein, 2014)
Für Überraschung beim Zuhörer sorgen – mit Hitchcock und Zwille
Katja Kerschgens: Reden straffen statt Zuhörer strafen. Mit Operation Zwille zu kurzweiligen Reden. GABAL 2011.
Katja Kerschgens zeigt sehr kurzweilig, wie sich straffe Reden erstellen lassen, fein illustriert von der kleinen Zwille (gezeichnet von Timo Wuerz). Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut, so dass sich sehr gut mit ihm arbeiten lässt.
Michael Moesslang: So würde Hitchcock präsentieren. Überzeugen Sie mit dem Meister der Spannung. Redline Verlag 2011.
Ich liebe dieses Buch! Vielleicht liegt es nur daran, dass ich Hitchcock einfach schon immer wahnsinnig faszinierend fand. Michael Moesslang gelingt es mit Verweisen auf die spannenden Momente aus Hitchcocks Filmen sehr gute Anregungen für eigene Präsentationen zu finden. Er zeigt auf, wie sich Vorträge dramaturgisch aufbauen lassen, was Spannung erzeugt und was langweilig wirkt. Ein Buch für meinen All-time-Bücherschrank!
Zeichnen – das kann doch jeder!
Mike Rohde: Das Sketchnote Arbeitsbuch. Fortgeschrittene Techniken zum Erstellen visueller Notizen. mitp 2015.
Kennst du das auch, dass Leute behaupten, sie könnten nicht zeichnen? Mit diesem Buch gibt es keine Entschuldigungen mehr. Jeder kann so zeichnen, dass man das erkennt, was jemand ausdrücken will. Und dieses Buch unterstützen einen dabei, genau diese Fähigkeit zu lernen. So kann sich jeder von reinen PowerPoint-Präsentationen lösen und diese zumindest mit Bildern, Wörtern und Skizzen am Flipchart ergänzen, wenn nicht sogar ganz ersetzen.
Vergiss PowerPoint!
Matthias Pöhm: Präsentieren Sie noch oder faszinieren Sie schon? Abschied vom „Betreuten Lesen“. Emotionale Rhetorik statt PowerPoint. Pöhm Seminarfactory 2013.
Der Autor Matthias Pöhm ist nicht unumstritten und die Rezensionen bei Amazon fallen sehr unterschiedlich aus: „Eigenlob stinkt!“, wird ihm vorgeworfen. Teilweise kann ich den Rezensenten recht geben, allerdings sind die Tipps im Buch meiner Meinung nach durchaus sinnvoll und sollten viel mehr beherzigt werden, damit wir wirklich vom „Betreuten Lesen“ aka PowerPoint-Präsentationen wegkommen. Mein Tipp: Bestelle dir die alte Ausgabe von 2006, übersieh das schreckliche Titelbild und zieh das aus dem Buch, was wirklich nutzbringend ist: Souveräner Umgang mit dem Flipchart und Stift.
Linktipps:
- „Liebe dein Lampenfieber!“ – Wie du besser mit Nervosität umgehen lernst
- Einfach gute Präsentationen! Mehr als PowerPoint & Co.