„Mir wurde oft gesagt, dass man es als Frau in produktionsnahen Jobs nicht leicht hat“. sagt Leah Geppert. Doch darauf hat sie nicht gehört. Sie wurde Ingenieurin mit dem Spezialgebiet Flugzeugstruktur und arbeitet bei Lufthansa Technik im Design Engineering des Bereiches VIP- und Executive Jets.
Im Klartext: Sie plant die Einrichtung für Luxusflugzeuge, mit denen Milliardäre, Superstars und Firmenchefs durch die Gegend jetten. Vorher sagen die, was sie wollen. „Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt“, sagt Geppert. „Ich entwickle zum Beispiel Strukturanbindungen für Möbelstücke oder auch Kamera- oder Antennenanbauten in den Flugzeugrumpf.“
Weil das, was sie sich an technischen Lösungen ausgedacht hat, gerade eingebaut wird, hat sie für eine Weile den Schreibtisch verlassen und arbeitet direkt am Flugzeugdock. Unter Männern, in einer Produktionsumgebung, in der sie es den Unkenrufern zufolge nicht leicht haben würde. „Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Der Ton kann zwar mal rauer werden, aber wenn man immer einen guten Spruch auf Lager hat und mit Respekt und Selbstvertrauen den ‚Jungs‘ gegenübertritt, kann gar nichts schief gehen.“
Geppert träumte schon früh von einem mathematisch-technischen Job – aber sie wollte keinen staubtrockenen Vorlesungs-Marathon durchhalten, sondern praxisorientiert lernen. Auf einer Messe stieß sie auf ein Angebot von Lufthansa Technik und begann kurz darauf, mit dem Technik Students Program des Unternehmens ganz praxisnah Flugzeugbau zu studieren. Es sei schon manchmal zu beobachten, dass Frauen sich zu wenig trauten, sagt sie. Und Vorbilder fehlen an allen Ecken und Enden. „Es gibt viele Frauen, die in Männerdomänen Fuß fassen wollen. Man sollte sie nicht beschützen, sondern fördern“, sagt Geppert. Und fügt hinzu: „Das gleich natürlich auch für Männer in Frauendomänen.“