Ist es dir auch schon einmal passiert, dass du nach Feierabend in einer Bar unfreiwillig die Gespräche am Nachbartisch mitbekommen hast, bei denen Einzelheiten aus Kundengesprächen diskutiert wurden oder über neue Produkte oder die Finanzlage der Firma? Oder Hast du dich selbst schon einmal dabei ertappt, wie du dich am Telefon mitten in der Fußgängerzone oder in einer überfüllten Bahn über den Chef, einen Kunden oder Kollegen aufgeregt hast? Dann hast du in der Öffentlichkeit Informationen erfahren oder preisgegeben, die niemals für diese bestimmt waren.
In diese Falle tappen leider immer noch viel zu viele Menschen. Die Themen, über die gesprochen wird, müssen die unfreiwilligen Zuhörer gar nicht wirklich interessieren. Trotzdem können solche Gespräche fatal enden. Zum einen besteht immer die Gefahr, dass jemand etwas mitbekommt, was er auf keinen Fall wissen sollte. Zum anderen fehlt es zu vielen Menschen am nötigen Feingefühl gegenüber sensiblen Informationen. Besonders dann, wenn man mit Kollegen zusammensitzt oder telefoniert, entsteht schnell das Gefühl, im Büro-Konferenzraum zu meeten. Ein bisschen Alkohol und die letzten Hemmungen fallen.
Datensicherheit braucht Aufmerksamkeit und Feingefühl
Die Gefahr besteht übrigens nicht nur bei größeren Unternehmen. Besonders auch Einzelkämpfer oder freie Mitarbeiter, die nicht selten die Freiheit der Selbständigkeit ausnutzen, und außerhalb des Büros mit neuen Perspektiven arbeiten. Leider lässt sich dann auch in der Öffentlichkeit nicht jedes Telefonat vermeiden. Schnell kommen sie in die Situation, auch einmal über Geldbeträge, Co-Worker oder gar Kunden zu sprechen. Da ist besondere Aufmerksamkeit und viel Feingefühl gefragt, wenn wir nicht in die Ausplauder-Falle tappen wollen.
Leider neigen viele Menschen ferner dazu, sehr vertrauensselig zu sein. Besonders dann, wenn wir „nur schnell was erledigen“ wollen. Viel zu oft kommt es dann vor, dass andere einem dabei über die Schulter schauen können. Oder noch schlimmer: vor lauter Hektik klicken wir unbedacht auf einen E-Mail-Link und schon haben wir den Schadsoftware-Salat. Wir brauchen dringend Feingefühl, unseren Fokus und Aufmerksamkeit für das, was wir tun, sowie Achtsamkeit für unser Umfeld.
Buchtipp: Uwe Rühl –
Unternehmerische Resilienz: So werden Organisationen agil und widerstandsfähig,
Wiley 2020.
Was bedeutet es für ein Unternehmen, wenn seine Lieferkette durch eine Naturkatastrophe oder durch Krieg dauerhaft unterbrochen wird? Was passiert, wenn das zentrale Bürogebäude über Nacht abbrennt? Wenn eine Cyberattacke die IT lahmlegt oder ein Shitstorm das Image zu schädigen droht? Und wie sieht eine vernünftige Prävention, wie sehen schlagkräftige Reaktions- und Krisenmanagementmuster aus, die die Handlungsfähigkeit in einer solchen Krise schnell wiederherstellen und gewährleisten?
Unter diesen Voraussetzungen vollzieht sich unaufhaltsam der Shift eines in der Psychologie für Individuen seit mehr als zehn Jahren präsenten Mega-Trends in Richtung Unternehmen und Organisationen: Resilienz ist gefragt!
Hier kommt Uwe Rühl ins Spiel: Als Normenexperte und mit seiner Expertise als Katastrophenschützer, Leitstellenchef und gestandener Krisenmanager weiß er, wie wichtig ein starkes Immunsystem für einen resilienten Körper ist. Dafür gilt es, den „Unternehmenskörper“ schon im Vorfeld gegen mögliche Risiken zu impfen und so eine Immunisierung in die Wege zu leiten. Und das nicht nur, um Krisen zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen – ganz nach dem Motto „Survive and Prosper“!
Organisationale Resilienz ist kein Hexenwerk, sondern hat vielmehr mit solidem Handwerk zu tun. Das Buch vermittelt dieses Handwerk auf der Basis einer gelungenen Symbiose zwischen den Anforderungen der Normen- und Managementsystemwelt und ganz praktischen Ansätzen und Tipps. Geschichten aus der Berater- und Unternehmenspraxis, Tipps, Tricks und Handlungsempfehlungen aus Uwe Rühls „Leitstellen-Toolbox“ sowie plakative Exkurse zum Thema Krisenhandwerk machen das Buch zu einer äußerst nützlichen und spannenden Lektüre.
So schützt du dich
Einige von uns, egal ob angestellt oder selbständig, haben einen Alltag, in dem sie viel unterwegs sind und daher einfach nicht daran vorbeikommen, auch in der Öffentlichkeit zu arbeiten. Dann sollten wir aber:
- Einen ruhigen Platz suchen, der das Mithören durch andere erschwert und einen Einblick in Unterlagen und Laptops verhindert. Zum Beispiel ist es gut, immer eine Wand hinter sich zu haben. Für Laptop und Tablets gibt es Schutzfilter, die Neugierige Blicke abwehren.
- Anstatt Kundennamen zu verwenden, reichen auch Kürzel, die nur Insider verstehen oder lesen können.
- Besonders kritische Sachen sollten wir besser gar nicht erst in der Öffentlichkeit bearbeiten. Dazu komme ich später aber noch einmal.
- In öffentlichen WLAN Netzwerken ist besondere Vorsicht geboten. Hier werden oft Daten ganz offen übertragen, die wir nicht in der Öffentlichkeit wissen wollen. Deshalb ist es besser, eine VPN-Lösung zu verwenden oder sich über das eigene Handy einen Hotspot aufzubauen.
Bewusstsein entwickeln und klar definieren
Der Gesetzgeber hat 2019 übrigens das GeschGeGe, das Geschäftsgeheiminsgesetz, eingeführt. Das nimmt in erster Linie einmal Arbeitgeber in die Pflicht. Sie müssen genau definieren, welche Daten sie als sensibel einschätzen und deshalb möchten, dass Partner und Dienstleister diese angemessen schützen. Und natürlich sollte es selbstverständlich in jedem Bewusstsein verankert sein, dass personenbezogene Daten für die „Öffentlichkeit“ tabu sind.
Eine ganz einfache Übung, zeigt, wie man hier vorgehen kann. Frag dich: Wie weh tut es mir, wenn Informationen oder Daten in die falschen Hände oder Ohren geraten?
- Sehr! Dann sind das Daten, ohne die du dein Business nicht weiter betreiben kannst, deine KundInnen weglaufen, dein Ruf zerstört ist oder du sogar richtig Ärger mit der Justiz bekommst – wie zum Beispiel beim Datenschutz.
- Tut weh, aber ich halte es aus! Du kannst dein Business weiter betreiben, aber es ist mühsam. Oder du bekommst zwar Ärger, der ist aber nicht so bedrohlich, dass dein Unternehmen nicht weitermachen kann. Vielleicht sind KundenInnen verärgert, aber es lässt sich wieder kitten
- Es tut kaum weh.
Mit diesen drei Stufen lässt sich bereits eine erste Bewertung abgeben.
Darüber spricht man nie
Alles, was nicht an Personen gehen soll, die die Info nicht haben dürfen, sollte einfach grundsätzlich aus der Öffentlichkeit rausgehalten werden. Das sind zum Beispiel Angaben darüber, was Kunden häufiger kaufen und bestellen (Persönlichkeitsschutz), dass ein Kollege eine Abmahnung bekommen hat, dass man gerade in einer Vertragsanbahnung mit Kunden XYZ ist. Oder auch welche Kunden man hat, es sei denn, sie haben vorher zugestimmt. Details über Projekte oder aus Verträgen sind auch niemals für andere Ohren bestimmt.
Buchtipp:
Uwe Rühl
Unternehmerische Resilienz: So werden Organisationen agil und widerstandsfähig
Wiley 2020
Was bedeutet es für ein Unternehmen, wenn seine Lieferkette durch eine Naturkatastrophe oder durch Krieg dauerhaft unterbrochen wird? Was passiert, wenn das zentrale Bürogebäude über Nacht abbrennt? Wenn eine Cyberattacke die IT lahmlegt oder ein Shitstorm das Image zu schädigen droht? Und wie sieht eine vernünftige Prävention, wie sehen schlagkräftige Reaktions- und Krisenmanagementmuster aus, die die Handlungsfähigkeit in einer solchen Krise schnell wiederherstellen und gewährleisten? Unter diesen Voraussetzungen vollzieht sich unaufhaltsam der Shift eines in der Psychologie für Individuen seit mehr als zehn Jahren präsenten Mega-Trends in Richtung Unternehmen und Organisationen: Resilienz ist gefragt!
Hier kommt Uwe Rühl ins Spiel: Als Normenexperte und mit seiner Expertise als Katastrophenschützer, Leitstellenchef und gestandener Krisenmanager weiß er, wie wichtig ein starkes Immunsystem für einen resilienten Körper ist. Dafür gilt es, den „Unternehmenskörper“ schon im Vorfeld gegen mögliche Risiken zu impfen und so eine Immunisierung in die Wege zu leiten. Und das nicht nur, um Krisen zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen – ganz nach dem Motto „Survive and Prosper“!
Organisationale Resilienz ist kein Hexenwerk, sondern hat vielmehr mit solidem Handwerk zu tun. Das Buch vermittelt dieses Handwerk auf der Basis einer gelungenen Symbiose zwischen den Anforderungen der Normen- und Managementsystemwelt und ganz praktischen Ansätzen und Tipps. Geschichten aus der Berater- und Unternehmenspraxis, Tipps, Tricks und Handlungsempfehlungen aus Uwe Rühls „Leitstellen-Toolbox“ sowie plakative Exkurse zum Thema Krisenhandwerk machen das Buch zu einer äußerst nützlichen und spannenden Lektüre.