Im Studium erscheint einem alles noch ziemlich unkompliziert: Alle duzen sich, was man anzieht, ist mehr oder weniger gleich und auch mit der guten Erziehung hält man manchmal hinter dem Berg. Umso unsicherer sind manche Kandidaten vor Vorstellungsgesprächen. Hier die fünf wichtigsten Tipps to go:
- Dem anderen Wertschätzung entgegen bringen. Heißt: Wenn du zum Gespräch eingeladen bist, ruf an oder schreib eine Mail zurück, dass du dich über die Einladung freust und dass du den Termin gern bestätigen möchtest. Für das Gespräch selbst bereitest du dich am besten so vor, dass du möglichst viel über das Unternehmen und seine Aktivitäten weißt.
- Aufmerksam sein. Hier wirst du nicht unbedingt die Tipps finden, die jeden möglichen Fall bedenken. Mein Vorschlag geht eher in die Richtung: Sei aufmerksam, nimm den Anderen wahr. Wenn du dann zum Beispiel siehst, dass jemand Unterlagen trägt und dadurch keine Hand frei hat, biete an, dass du den Knopf im Aufzug drücken kannst. Halte die Tür auf, wenn jemand einen Koffer hinter sich her zieht und selbst erst mühsam hantieren müsste. Du wirst merken, dass es meisten Menschen einfach ehrlich freut, wenn jemand mitdenkt.
- Auf den Gabeltest achten. Wenn du zum Vorstellungsgespräch eingeladen bist oder bei einem Assessment Center mitmachst, denk immer daran, dass du dich in einer Business-Situation befindest. Das heißt, auch wenn du eine Gericht besonders gern magst und nur noch wenig davon auf dem Buffet ist, nimm dir nicht zu viel. Auch bei der Essenssituation ist es nicht angebracht, sehr private Dinge zu erzählen oder zu jammern, wie schlecht es bei der Gruppendiskussion gelaufen ist. Und: Selbstverständlich bestellst du dir kein Bier zum Mittagessen!
- Vertraue deinem gesunden Menschenverstand. Begrüßungsregeln können sehr kompliziert sein. So kompliziert, dass sie kaum jemand wirklich kennt (außer Business Knigge-Trainer natürlich!). Geh einfach nach deinem gesunden Menschenverstand vor und agiere mit natürlichem Charme, das reicht meistens aus. Also: Bei der Begrüßung könntest du zum Beispiel sagen: „Ich fange mal einfach auf meiner linken Seite an.“ Und dann reichst du nacheinander deinen Gesprächspartnern die Hand.
- Achte auf die Worte des Gegenübers. In Situationen, in denen wir geprüft werden, neigen wir gern dazu, unser Gegenüber mit dem zu überfallen, was wir alles wissen, können, schon gemacht haben, noch machen werden, ohne darauf zu achten, was unser Gegenüber genau von uns wissen möchte.
Übe Langsamkeit, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit. Wenn dir zum Beispiel eine Frage gestellt wird, die du als provokant empfindest, dann lass diese erst einmal sacken. Meistens geht es ja bei diesen Fragen nicht gegen dich persönlich, sondern man möchte sehen, wie du reagierst. Bleib also cool. Lass eine Pause, überlege und antworte erst dann. Wenn du im Gespräch aktiv zuhörst, also dir auch Notizen zu den Aussagen deiner Gesprächspartner machst, kannst du selbst noch viel fragen. Das kommt als professionell an und bringt dich in einen gleichwertigen Dialog.