Jedes Jahr gibt es in Deutschland unzählige Karrieremessen, bei denen sich Unternehmen mit Praktika, Abschlussarbeiten und Stellenangeboten präsentieren. Um auf einer solchen Messe Erfolg zu haben, solltest du folgende Tipps beachten.
Erst einmal vorneweg: Diese Tipps, die du hier liest, sind aus der Praxis heraus entstanden. Für einen Maschinenbaukonzern war ich jahrelang auf Karrieremessen unterwegs und habe zahlreiche Gespräche mit Studierenden, Berufseinsteigern wie -erfahrenen geführt. Hier meine Essenz:
1. „Der frühe Vogel … führt die besten Gespräche!“
Zumindest hast du so die Chance, auf leere Gänge und wache Standbesatzung. Morgens ist einfach noch nicht besonders viel los (- Studenten schlafen anscheinend wirklich lange – ) und alle sind noch fit. Nach zwölf Uhr gibt es schon mal das Mittagstief und kurz vor Schluss lässt die Kondition allmählich nach.
2. Bereite dich vor.
Anhand des Messekatalogs kannst du dir schon einmal die Unternehmen anschauen und eine Vorauswahl treffen. Über diese Unternehmen kannst du dich zum Beispiel in den Firmenprofilen informieren oder auch auf deren Website.
3. Erstelle eine Rangliste.
Sicher interessieren dich nicht alle Unternehmen im gleichen Maß. An einem Tag lassen sich zwischen zehn bis zwanzig Unternehmen besuchen: Wer gehört für dich zu Kategorie A, wer zu B, C oder D.
4. Geh erst zu den B-Unternehmen.
So kannst du schon mal locker werden und deinen Gesprächseinstieg üben. Nach zwei bis drei Standbesuchen, kannst du zu deinen Traumunternehmen gehen und hier mit den Mitarbeitern sprechen.
5. Erstelle einen Lebenslauf.
Von diesem nimmst du dann drei bis fünf auf die Messe mit. Geh nicht davon aus, dass du diesen auch bei deinen Ansprechpartnern aus den Unternehmen lassen kannst. In der Regel wirst du auf das Online-Bewerbungsportal verwiesen. Der Lebenslauf dient einem anderen Zweck: Indem du diesen erstellst, setzt du dich noch einmal mit deinen beruflichen Stationen auseinander und kannst diese viel besser benennen!
6. Übe eine kurze Selbstpräsentation.
Ähnlich wie beim Vorstellungsgespräch kommt es darauf an, dass du deine beruflichen Stationen kurz und prägnant benennen kannst. So wie bei einem Elevator-Pitch.
7. Überlege dir Fragen.
Bei einer Messe kannst du viele Fragen klären, die du zum Unternehmen und deren Kultur hast. Zum Beispiel: Wie ist das Traineeprogramm aufgebaut? Welche Möglichkeiten bestehen, ins Ausland zu gehen? Wie sieht es mit der Work-Life-Balance aus?
8. Achte auf angemessene Kleidung.
Auf Hochschulkontaktmessen sind es Unternehmen gewöhnt, dass es eher studentisch-leger zugeht. Doch spätestens, wenn es um einen festen Job geht, lautet der Dresscode: Business. Also Anzug oder Kostüm. Wobei: Ich konnte mir hinterher nie merken, welche Kandidatin was anhatte. Ich konnte mich immer nur an Flip-Flops (No-go!) oder die superteure Handtasche erinnern.
9. Frage nach einer Visitenkarte oder Kontaktdaten.
Meistens musst du dich eh über das Bewerberportal bewerben. Aber eine namentliche Erwähnung deiner Ansprechpartnerin hilft hier viel oder auch die persönliche Mailadresse. Sorge dich weniger darum, dass du jemand auf die Nerven gehen als dass du in der Masse untergehen könntest.
10. Geh nicht auf Karrieremessen.
Ja, richtig gelesen! Auf Karrieremessen sprichst du nämlich oft mit Personalern. Für dich sind aber oft die Fachleute viel interessanter! Also schau dir auch Messen wie die CeBIT oder die HannoverMesse an.