10 Tipps für dein Bewerbungsgespräch

Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen Bewerbungsgesprächen für Frauen und Männer? Eigentlich ja nicht, sollte man meinen. Aus meiner Erfahrung als Trainerin und Moderatorin kenne ich allerdings ein paar Unterschiede: Frauen stellen sich oft weniger selbstbewusst dar, obwohl ihre Qualifikationen oft besser sind als die ihrer Kollegen. Daher möchte ich doch ein paar Tipps geben, die ich besonders wichtig finde: 

 

1. Überprüfe deine Haltung!

Einen Großteil unseres Auftretens macht unsere innere Haltung aus. Ob wir uns unsicher fühlen, einen schlechten Tag haben oder eine Ausstrahlung als unbeugsame Königin, kann sehr viel am Ergebnis beeinflussen.
Daher ist es wichtig, diese innere Haltung immer wieder zu prüfen: Wie sehe ich mich selbst? Sehe ich immer nur das, was ich nicht kann? Oder weise ich auf all die Dinge hin, die ich richtig gut kann? Daraus ergibt sich gleich der nächste Punkt:

2. Streiche deine Pluspunkte heraus!

Niemand stellt dich wegen der Sachen ein, die du weniger schlecht kannst. Man möchte dich haben, weil du bestimmte Sachen richtig gut kannst! Also setze dich mit deiner Bewerbung und den Anforderungen des Unternehmens bzw. des Stellenangebots auseinander und überlege, was besonders gut passt von den Qualifikationen und Erfahrungen, die du bereits mitbringst. Überlege außerdem, was du noch mitbringst, was in Zukunft für das Unternehmen wichtig sein könnte. Denn darum geht es ja schließlich!

3. Werde Unternehmens-Insiderin!

Wissen ist Macht! Ja, auch bei einem Bewerbungsgespräch! Also recherchiere ausführlich zum Unternehmen, bei dem du zum Vorstellungsgespräch eingeladen bist. Gib dich dabei nicht mit den Informationen zufrieden, die du auf der Website des Unternehmens finden kannst. Sondern gehe weiter und befrage Google, Wirtschaftsmagazine wie Handelsblatt, Wiwo oder brand eins und versuche, mehr Informationen zu finden. Auch dein Netzwerk kann dir weiter helfen, indem du bei Xing ganz gezielt nach Kontakten suchst, die bereits bei dem Unternehmen arbeiten oder gearbeitet haben.

4. Erstelle eine Selbstpräsentation!

Ein wichtiges Bestandteil eines Bewerbungsgesprächs ist die Selbstpräsentation, bei der du dich fünf bis sieben Minuten vorstellst. Meist wird dieser Teil des Bewerbungsgesprächs damit eingeläutet, dass man fragt: „Schön, dass Sie sich bei uns beworben haben. Ein interessanter Lebenslauf, den Sie da geschickt haben. Erzählen Sie doch mal selbst!“.
Nun kannst du loslegen und dich selbst präsentieren. Dabei kommt es darauf an, dass du dir genau überlegst, was du sagen willst. Wichtig ist dabei: Entschuldige dich nicht für Dinge, die du nicht kannst. Betone stattdessen die Kenntnisse, die du mitbringst.

Betone deine Stärken!

Erläutere diese, zeige Beispiele auf. Versuche auch, einen Bezug zum Unternehmen und zur Stelle herzustellen. Hier ist es auch wichtig, Erfolge aufzuzeigen, Ergebnisse zu nennen und auch Entwicklungen aufzuzeigen. Das sagt eine ganze Menge über deine Motivation aus und was du an besonderen Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringst.

5. Übe deine Selbstpräsentation!

Das ist ein Punkt, der (zu) oft vernachlässigt wird. Denn auch wenn du deine Selbstpräsentation erstellt hast, „sitzt“ diese ja nicht automatisch. Gerade, wenn du diese laut vor dem Spiegel hältst oder sogar vor einem (kleinen) Publikum, kannst du schnell feststellen, wo es noch hakt, wo noch etwas unklar ist oder wo du noch keine gute Formulierung gefunden hast.

6. Setze dich mit Schwachstellen auseinander.

Es gibt bei Bewerbungsgesprächen immer einen Teil, bei dem eine Bewerberin auf Schwachstellen abgeklopft wird. Dabei geht es vor allem auch darum zu sehen, ob sich jemand wirklich mit dem eigenen Profil auseinander gesetzt hat und Antworten zu geben weiß. Auch hier hilft es, sich Beispiele zu überlegen. Wenn du zum Beispiel gefragt wirst: „Was war Ihr größter Misserfolg?“, dann solltest du ein gutes Beispiel zur Hand haben, das auch aufzeigt, was du aus diesem Misserfolg gelernt hast.

7. Stelle dich auf bekloppte Fragen ein!

In praktisch jedem Bewerbungsgespräch gibt es Fragen und Situationen, die du nicht vorhersehen kannst. Alle Fragen lassen sich auch nicht vorhersehen oder gar üben. Überlege doch einfach mal mit ein paar Freundinnen, welche Fragen es geben könnte, mit denen niemand rechnet. In einem Training hatte ich mal eine Teilnehmerin, die im Bewerbungsgespräch tatsächlich nach ihrer Mathenote in der zehnten Klasse gefragt wurde. Sie war so verblüfft, dass sie keine Antwort auf diese Frage wusste und schwer wieder ins Gespräch zurück fand.

8. Stelle dich auf verbotene oder private Fragen im Bewerbungsgespräch ein!

Natürlich darf man dir keine verbotenen Fragen stellen. Das sind zum Beispiel Fragen nach deiner Religion, einer Schwangerschaft, der Parteizugehörigkeit etc. Aber natürlich gibt es Fragen, die den privaten Bereich berühren, die gerade Frauen verunsichern. Dazu gehören: „Was sagt denn Ihr Partner zu einem Umzug wegen Ihres Jobs?“
Hier kommt wieder deine Haltung zum Tragen!
Überlege dir vorher, was du auf solche Fragen antworten möchtest: „Der findet das super und freut sich schon auf Hamburg/Berlin/New York…“ Wenn du da lieber nichts zu sagen möchtest, geht das natürlich auch. Es empfiehlt sicher aber, auch diese Antworten vorher zu üben, damit du nicht unsicher wirst.

9. Achte auf deine Körpersprache!

Zu dem Üben der Selbstpräsentation und anderer Situationen im Bewerbungsgespräch gehört auch ein Bewusstsein zur Körpersprache. Wie wirkst du auf andere? Sicher oder unsicher? Selbstbewusst? Sitzt du gerade oder nach vorne gebeugt? Wie ist deine Mimik und Gestik? Es gibt eine Körperhaltung, die automatisch selbstbewusst und offen wirkt: die Achtungshaltung! Es hilft sehr, sich diese für die Situationen einzuprägen, bei denen es wichtig ist, mit voller Aufmerksamkeit im Gespräch zu sein.

10. Achte auf deine Kleidung!

Mit deiner Kleidung kannst du eine ganze Menge ausdrücken, die es dir erleichtern, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Auch wenn der Spruch: „Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck!“ suggeriert, dass ein erster Eindruck immer bestehen bleibt, stimmt das so natürlich nicht. Aber mit der entsprechenden Kleidung setzt du natürlich ein Statement, mit dem du zum Beispiel ein bestimmtes Honorar oder Gehalt besser durchsetzen kannst.

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