Netzperlen im April (#4.2015)

Dürfen wir Frauen nun nur noch Fächer studieren, die uns zwar nicht interessieren, aber männerdominiert sind und ein gutes Gehalt mitsamt Karriere versprechen? Oder müssten wir nur besser verhandeln und netzwerken? Anlässlich des Equal Pay Day wurde argumentiert und analysiert, was das Zeug hält.

Die Frage, warum andere Länder einen weniger breiten Pay Gap haben, wo doch auch dort Frauen ihr Gehalt selbst verhandeln und Kinder bekommen, bleibt für Christine Finke, die diese Netzperlen für euch zusammenstellte, weiterhin unbeantwortet. Könnte es am Ende einfach nur Tradition sein, die sich in struktureller Benachteiligung niederschlägt!?

  1. Innerhalb von zwei Jahren ein Minimum von 300 Stunden in den Aufbau von Netzwerken zu stecken, eher 1000, das klingt nach viel. Dabei sind es nur drei bis zehn Stunden pro Woche, und die hat frau schnell beisammen, wenn sie z.B. ein Networking-Event besucht. Lohnt sich das? Ja, schreibt Networking-Expertin und Buchautorin Ute Blindert. Und die sind tunlichst als Arbeitszeit zu betrachten, weil jede erfolgreiche Frau ein Netzwerk braucht. Wem das als Argument nicht reicht, für die hat Blindert ausgerechnet, dass das Networking bei einem angenommenen Stundenlohn von 70 € zwischen 21.000 € und 70.000 € kosten würde. Nein, Wert ist. Und genau DAS ist der Unterschied! www.per-netzwerk-zum-job.de/netzwerken-ist-arbeit/
  2. „Vom obersten Chef bis zum Auszubildenden: In deutschen Unternehmen wird gejammert, was das Zeug hält. Es gibt eine regelrechte Jammerkultur“, und die ist ansteckend, stellt Respektspezialistin Bettina Schöbitz fest. Warum das schädlich fürs eigene Seelenheil sein kann und wie man es als Mitarbeiterin schafft, dem Negativsog zu entgehen, darüber macht Schöbitz sich Gedanken. Denn das Gute zu sehen und sich gemeinsam zu freuen kann sehr beglückend sein. www.respektspezialistin.de/unternehmensvirus-corporate-jammering/
  3. Kaum war sie schwanger, ging es los: „Wie machst du das dann? Du machst bestimmt erst einmal eine Pause? Wie willst du das alles schaffen?“ Bloggerin Terrorpüppi ärgert sich, dass Vereinbarkeit und Kinderhaben vorrangig als Aufgabe der Frau gesehen wird. Warum ist das so, und was genau ist überhaupt diese „Vereinbarkeit“? Die Antworten sind vielfältiger, als man meint: terrorpueppi.blogspot.de/2015/03/und-plotzlich-war-sie-da-die
  4. „Der Mann muss doch die Familie ernähren“, das klingt so nach 50er Jahre!? Weit gefehlt, das ist eine weit verbreitete Ansicht in Deutschland im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Diese und weitere unglaublich altbackene Ansichten machen es Frauen sehr schwer, qualifizierte Jobs zu einer angemessenen Bezahlung zu finden. Auch dass Frauen qualitativ schlechtere Leistungen erbringen würden, zählt noch immer zu den sich hartnäckig haltenden Irrtümern. Gruselig. www.zeit.de/karriere/beruf/2015-03/equal-pay-arbeitnehmer-gleichbehandlung-leser
  5. Wie stellt man das Netzwerken gezielt an? Zu dieser Frage haben die Mompreneurs nicht nur gute Tipps, sondern auch ein anschauliches Schaubild in Form einer Netzwerkpyramide parat. Mit welchen To dos frau weiterkommt, wie sie mit Frust umgeht und wie frau ihren langfristigen Fokus findet, das sind zentrale Fragen, die jede Frau mit Karriereambitionen für sich beantworten sollte. mompreneurs.de/besser-netzwerken-wie-du-die-passenden-kontakte-fur-dein-business
  6. Haben Frauen nun selbst Schuld am real existierenden Gender Pay Gap oder handelt es sich doch um eine systembedingte Ungerechtigkeit? Gedanken über die „Schuldfrage anlässlich des Equal Pay Day bei den Business Ladys, und auch darüber, wie sich die Karrierechancen und die Bezahlung von Frauen verbessern könnten. Fazit: nein, es muss nicht jede Frau Ingenieurswesen studieren oder Chemikerin werden, wenn sie ein anständiges Gehalt haben möchte! Frauen & Geld: Selbst schuld oder was?

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