An manchen Tagen ist es besonders schade, dass das mit dem Beamen noch nicht so richtig klappt: Wie gern wäre ich mit Katrin Klemm zum Großneumarkt in Hamburg geschlendert und hätte mit ihr den Veganen Wrap verspeist – und dabei geklönt und geschnackt. Naja, das holen wir sicher bald mal nach. Für Business Ladys hat sie schon mal ein paar Fragen beantwortet.
In der Rubrik „Mittagspause am Mittwoch“ stellen wir regelmäßig Frauen – und auch Männer – vor, die uns inspirieren. Anlass für das Gespräch ist die Mittagspause, die frau ja sowieso nie allein verbringen sollte;-) Unser Gast leistet uns also (virtuell) Gesellschaft beim #neverlunchalone.
Katrin, was isst du heute Mittag?
Hamburg, Großneumarkt. Entdeckung des Tages: Veganer Wrap.
Vegetarisch oder Fleisch?
Beides. Leidenschaftlich.
Latte oder Grüner Tee?
Espresso und Tee aller Arten.
Cocktail oder Bier?
2 Cocktails pro Jahr und 6 Bier.
Ausgehen oder Kochen?
Beides. Wobei Kochen fast mein zweiter Vorname ist. Es beginnt immer mit einem Rezept und endet im Experiment.
Was machst du eigentlich? Beschreibe deinen Beruf in drei Sätzen.
Als Storytelling-Coach gestalte ich mit meinen Klienten die Geschichten ihres (Berufs-)Lebens. Jene, die sie beflügeln, genau dorthin zu gehen, wohin ihr Herz sie führt, füttern wir kräftig. Andere Stories, die sie immer wieder stolpern und manchmal fast verzweifeln lassen, schaufeln wir gemeinsam auf den mentalen Komposthaufen.
Erzähl bitte mehr von dir. Wie bist du dahin gekommen? Welche Entscheidungen hast du warum getroffen?
Als der große Traum von einem Leben hinter der Bühne oder am Schriftstellerpult platzte, war die Arbeit als Buchhändlerin das kleinste Übel. Als 1989 die Mauer fiel, hab ich auf jene gehört, die mir rieten „etwas Anständiges zu machen“ – Wirtschaftsstudium, Beraterleben aus dem Koffer, Projektmanagement in unterschiedlichen Branchen – ein Umweg, aber ein Weg mit spannenden Geschichten.
Als die unbändige Lust auf Menschen und ihre Geschichten stärker wurde als die spröde Pflichterfüllung zwischen IT-Systemen und Datenbanken, war es Anfang der 2000er vielleicht ein waghalsiger Sprung in die Selbständigkeit als Coach, Trainerin und Moderatorin – doch er hat sich gelohnt. Denn in den täglichen Begegnungen mit Trainingsteilnehmern und vielen, vielen Coachingklient_inn_en wimmelt es nur so von Heldinnen und ihren Hindernissen, Siegen und Niederlagen. Seit in eigenen Weiterbildungen auch Improvisationstheater, Clownsarbeit und Drehbucharbeit auf der Speisekarte standen, hab ich einfach alle Zutaten beisammen. Heute nutze ich Mittel des Storytellings täglich und schreibe als Autorin inzwischen das dritte Buch.
[clickandtweet handle=“@BusinessLadys“ hashtag=“#mittagspause“ related=“via Katrin Klemm“ layout=“card“ position=“left“]Mein Lieblingsrezept fürs Leben ist das Experiment. Entscheiden, loslegen und regelmäßig abschmecken, ob es gut gewürzt und bissfest ist.[/clickandtweet]
Was bedeutet Karriere für dich?
War für mich früher wichtig, um Einfluss und Handlungsfreiheit zu gewinnen. Heute betrachte ich sie aus der Perspektive meiner Klientinnen. Die einen wollen nach oben (in der Hierarchie), die anderen wollen mehr (Macht, Geld oder Freiheit). Hier muss jede für sich selbst entscheiden, wohin sie will und welchen Preis sie bereit ist zu zahlen.
Ich persönlich bin angekommen in meiner Berufung, die mich erfüllt, die mir erlaubt täglich dazuzulernen und zu wachsen. Genau das ist es für mich.
Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?
Ja, weil meine Klientinnen oft sehr klar und gleichzeitig kreativ sein müssen, um Wünsche und Realität zu vereinbaren. Dazu finden wir gemeinsam Lösungen.
Noch ein paar Tipps für unsere Leserinnen:
- Lieblingsblog: www.bella4business.de – der Blog auf dem wir unseren Lesern Kapitel für Kapitel einen Fortsetzungsroman und konkrete praktische Übungen rund um beruflichen Erfolg und ein entspanntes Leben im Alltag schenken.
- Buch, das dich in letzter Zeit beeindruckt hat oder das du gern lesen möchtest: Bronnie Ware: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Großartige Leuchtturm-Lektüre. Falls unerfreuliche Alltagsepisoden sich zu sehr aufplustern, findet man hier schnell zu den Dingen zurück, die wirklich zählen.
- Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal Essen gehen? Christa Wolf, die ostdeutsche Schriftstellerin, die meinem Weg mit ihrem „Hinter sich lassen, was man zu gut kennt, was keine Herausforderung mehr darstellt. Neugierig bleiben auf die anderen Erfahrungen, letzten Endes auf sich selbst in den neuen Umständen. Die Bewegung mehr lieben als das Ziel…“ seit mehr als 40 Jahren begleitet.