Immer Ärger mit der Zeitumstellung

Zwei analoge Wecker stehen nebeneinander auf einem geteilten Hintergrund – links in Violett, rechts in Rosa. Der linke Wecker zeigt 2:00 Uhr, der rechte 3:00 Uhr, was symbolisch die Zeitumstellung zur Sommerzeit darstellt. Beide Uhren werfen lange Schatten im Sonnenlicht.

Viele finden, dass die Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst völlig harmlos daherkommt. Sie genießen es, wenn der Frühling nicht nur Schmetterlinge und Blümchen mit sich bringt, sondern auch eine Stunde mehr Tageslicht. Endlich wird es wärmer und wir können abends im Hellen noch einen Drink auf der Terrasse oder im Biergarten nehmen. Doch ganz so positiv erleben das nicht alle. Und die Wissenschaft liefert ebenfalls Grund zur Kritik.

Ich weiß nicht, wie es dir geht. Ich bin seit Sonntag irgendwie unfit. So läuft das bei mir leider jedes Jahr, wenn zum Frühlingsanfang die Zeit in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde vorgestellt wird. Schon zu Schulzeiten habe ich die Woche danach regelmäßig wie im Nebel erlebt. Inzwischen weiß ich warum: Wenn wir zweimal im Jahr die Uhrzeit vor- oder zurückdrehen, wirbelt das unseren Biorhythmus ordentlich durcheinander. Besonders die Umstellung auf die Sommerzeit bringt mich und viele andere aus dem Gleichgewicht.

Ich bin also nicht die Einzige, die diese künstliche Zeitverschiebung unproduktiv macht. Sie steht ganz offiziell im Widerspruch zu unserem natürlichen Tages- und Nachtrhythmus – und das spüren viele deutlich. Kein Wunder, dass die Diskussion über die Abschaffung der Zeitumstellung regelmäßig aufflammt. Ich wäre dafür!

Warum wir die Zeit umstellen?

Die Sommerzeit wurde in Deutschland erstmals 1916 während des Ersten Weltkriegs eingeführt – mit dem Ziel, Kohle für die Kriegswirtschaft zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen. 1919 wurde sie dann bis zum zweiten Weltkrieg wieder abgeschafft. Seit 1980 stellen wir die Uhren einheitlich und dauerhaft wieder um. Nach der Ölkrise der 1970er-Jahre sollten wieder Ressourcen geschont werden. Eine EU-einheitliche Regelung gibt es erst seit 1996.

Ja, durch das Vorstellen der Uhr am letzten Sonntag im März können wir das Tageslicht länger nutzen. Im Grunde kein schlechter Gedanke. Aber wir zahlen einen hohen Preis dafür: unsere Gesundheit. Mit der fehlenden Stunde rauben wir unserem Körper etwas, das er nicht so leicht nachholt: Schlaf – und damit die Stabilität seines fein eingestellten Rhythmus. Wir Menschen sind evolutionär stark an den natürlichen Wechsel von Licht und Dunkelheit angepasst. Die plötzliche Zeitverschiebung bringt uns aus dem Takt. Das ist übrigens nicht subjektives Empfinden, sondern Wissenschaft. Zahlreiche Studien haben sich bereits damit beschäftigt und meine Einschätzung bestätigt.

Was die Forschung sagt:

  • Viele leiden unter Schlafstörungen:

Befürworter der Zeitumstellung tun die fehlende Stunde Schlaf oft als Kleinigkeit ab. Aber viele Menschen brauchen Tage, manchmal sogar Wochen, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen. Der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus gerät aus dem Gleichgewicht und die Schlafqualität leidet – sagt die Sleep Research Society in Illinois.

  • Wir belasten Herz und Kreislauf:

Eine Studie der University of Colorado belegt: Direkt nach der Zeitumstellung im Frühjahr steigt das Risiko für Herzinfarkte um rund 24 %. Im Open Heart Journal wird belegt, dass dadurch außerdem mehr Schlaganfälle auftreten. Der Körper reagiert auf die plötzliche Veränderung mit Stress. Besonders morgens, wenn der Kreislaufs ohnehin stark belastet ist, kann diese Stunde Schlafentzug fatale Folgen haben.

  • Wir sorgen für Konzentrations- und Leistungsprobleme:

Eine Langzeitstudie der University of Michigan gelangt zu dem Ergebnis: Viele Menschen fühlen sich müde und merken, dass sie sich schwerer auf ihre Aufgaben fokussieren können. Offensichtlich beeinflusst die Zeitumstellung unsere Konzentrationsfähigkeit – und das führt oft zu verminderter Leistungsfähigkeit und sogar zu unüblichen Verletzungen.

  • Wir belasten unsere Psyche:

In der Fachzeitschrift Epidemiology wird darauf hingewiesen, dass empfindliche Menschen stark auf die plötzliche Veränderung des Tag-Nacht-Rhythmus reagieren. Die Folgen: Begleiterscheinungen wie Stress, Gereiztheit oder depressive Verstimmungen sind typisch.

Was bleibt?

Die Idee hinter der Sommerzeit war nicht schlecht. Aber sie stammt aus einer Zeit, in der Stromsparen bedeutete, weniger Glühbirnen einzuschalten – einer Zeit, in der noch keine Serverfarmen betrieben oder Klimaanlagen gekühlt werden mussten. Heute wissen wir mehr über Schlaf, über innere Uhren und über die feinen Mechanismen, die unseren Körper im Gleichgewicht halten. Die Zeitumstellung greift in dieses Gleichgewicht ein – jedes Jahr aufs Neue.

Vielleicht wäre es an der Zeit, dass wir die Uhr nicht länger gegen unsere eigene Natur stellen? Ich wäre bereit.

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