Gehaltsvergleich 2015: Das verdienen die Deutschen

Wenn es um das wichtige Thema Gehalt geht, vor allem beim Jobeinstieg oder -wechsel, hilft es sehr, sich mit den entsprechenden Zahlen auszukennen. Denn nur dann können Sie sich gut auf die Gehaltsverhandlung vorbereiten. Hier hilft der Gehaltvergleich 2015 weiter: Das Vergleichsportal gehalt.de hat dazu 448.997 Arbeitsverhältnisse analysiert und nach Bundesland, Hauptstadt, Postleitzahlen, Geschlecht, Firmengröße, Wirtschaftssektor, Führungsverantwortung  und Berufseinstiegsgehalt je Bundesland verglichen.

Die Münchner können sich freuen – so wie die Einwohner Baden-Württembergs

Gehälter im Vergleich der Bundesländer. Quelle: Compensations Partner
Gehälter im Vergleich der Bundesländer. Quelle: Compensations Partner

In Deutschland gibt es nach wie vor ein Gehaltsgefälle von Süd nach Nord sowie von Westen nach Osten. So finden sich im Süden und Westen die besten Gehälter. Dabei ist zu beachten, dass dieses Gefälle bei großen Unternehmen wesentlich geringer ist als bei kleinen Unternehmen. Konkret: Siemens in München bezahlt ähnlich gut wie Siemens in Dresden, während die kleine Werbeagentur in München mehr für ihre Mitarbeiter ausgeben muss als die in Schwerin. Dabei zeigt es sich vor allem, dass die ostdeutschen Bundesländer weniger bezahlen als die westdeutschen, Berlin bildet hier die Ausnahme: Im bundesweiten Vergleich kommen diese auf 79,4 Prozent und liegen damit mehr als 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Landeshauptstädte im Gehaltsvergleich: Ähnliches Bild wie in den Bundesländern

Gehälter im Vergleich der Landeshauptstädte. Quelle: Compensation Partner
Gehälter im Vergleich der Landeshauptstädte. Quelle: Compensation Partner

Wenn man das Gehaltsniveau der Landeshauptstädte miteinander vergleicht, zeigt sich ein ähnliches Bild wie in den Bundesländern: In München und Stuttgart im Süden wird besser verdient als in Hamburg und Hannover. Aber auch diese liegen immer noch über dem Bundesdurchschnitt. Von West nach Ost sinkt wieder das Niveau: Alle Landeshauptstädte im Osten liegen weit unter dem Durchschnitt. Einzige Ausnahme: Berlin.

Gehaltsniveau nach Postleitzahlen

Zieht man nun die Postleitzahlen-Gebiete als Vergleich heran, bestätigt sich das Bild. Interessant ist allerdings, dass das PLZ-Gebiet 9 auf dem drittletzten Platz landet, das auch weite Teile von Bayern umfasst, unter anderem die ehemaligen Zonenrandgebiete.

Gehälter nach PLZ im Vergleich. Quelle: Compensation Partner
Gehälter nach PLZ im Vergleich. Quelle: Compensation Partner

Tipp: Dieses Ergebnis zeigt, dass statistische Werte für jeden Einzelnen noch keine absoluten Werte bedeuten. Jeder Mitarbeiter, der zum Beispiel vor einer Gehaltsverhandlung steht, muss weitere Zahlen in Betracht ziehen und individuell recherchieren.

Große Unternehmen relativieren Gehaltsunterschiede

Wie bereits oben angeführt, lohnt es sich, bei großen Unternehmen zu arbeiten. Dann relativieren sich die Gehaltsunterschiede. Das liegt vor allem daran, dass viele große Unternehmen tariflich gebunden sind und über den Tarif hinaus weitere Gehaltsbestandteile zahlen.

Abweichungen vom Gehalt im Bundesdurchschnitt nach Unternehmensgröße. Quelle: Compensation Partner
Abweichungen vom Gehalt im Bundesdurchschnitt nach Unternehmensgröße. Quelle: Compensation Partner

Vor allem in Hamburg, Hessen, Bayern und Berlin zeigt sich in der kleinsten Unternehmensgröße (hellblau) eine deutlichere Abweichung vom Bundesschnitt als bei der größten (rosa).

Einfluss der Region auf die Gehälter von Fach- und Führungskräften

Wenn man sich nun anschaut, welchen Einfluss die Region auf die Gehälter von Fachkräften im Vergleich zu denen von Führungskräften hat, zeigt sich, dass es große Unterschiede gibt. Wer also als Führungskraft arbeitet, wird weniger Unterschiede merken als die entsprechenden Fachkräfte.

Fach- und Führungskräfte im Regionenvergleich. Quelle: Compensation Partner
Fach- und Führungskräfte im Regionenvergleich. Quelle: Compensation Partner

Ein Trauerspiel: die (unbereinigte) Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern

Betrachtet man die durchschnittlichen Gehälter von Männern und Frauen, zeigen sich nach wie vor große Unterschiede. Unbereinigt, das heißt ohne Berücksichtigung von Unterschieden bei Teilzeit, Beschäftigungsjahre etc., liegt die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen bei bis zu 37,1 Prozent (s. Baden-Württemberg).

Gehälter von Männern und Frauen im Vergleich. Quelle: Compensation Partner
Gehälter von Männern und Frauen im Vergleich. Quelle: Compensation Partner

Es zeigt sich allerdings, dass auch hier Frauen in den Bundesländern besser verdienen, die insgesamt ein höheres Gehaltsniveau aufweisen. In Hessen (93,3 Prozent) und Hamburg (89,4 Prozent) verdienen Frauen allerdings im Schnitt besser als in Baden-Württemberg (87,1 Prozent).

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