Beschäftigte in der Pharmaindustrie bekommen 20 Prozent mehr Gehalt als in anderen Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Hamburger Vergütungsberatung Compensation Partner. Deutlich weniger gibt es im Call Center. Hier drückt die Branche den Lohn um 34 Prozent. Untersucht wurden insgesamt 32.000 Vergütungsdatensätze aus 17 Berufen, die in 60 Branchen vertreten sind. Die Angaben stammen aus den vergangenen 12 Monaten.
Gehalt Pharmaindustrie: Hohes Plus dank Branchenfaktor
Laut der aktuellen Ergebnisse von Compensation Partner üben die Pharmaindustrie ( plus 20 Prozent), die Chemiebranche (plus 19 Prozent) und der Halbleitersektor (plus 19 Prozent) den größten Einfluss auf das Gehalt aus.
Der Anlagen- und Maschinenbau, Banken und die Softwareentwicklung liegen mit einem Plus von jeweils 18 Prozent nur knapp dahinter.
„Der starke Einfluss von Branchen wie der Pharma- oder Chemieindustrie liegt am hohen Ausbildungsstand der Beschäftigten und dem Wettbewerb um Spezialisten auf dem Markt“, erklärt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner. Dies wirke sich auch auf die Gehälter von Beschäftigten ohne spezielle Ausbildung aus. So erhalten Sekretärinnen und Sekretäre oder Angestellte in der Buchhaltung ebenfalls einen höheren Lohn als in anderen Branchen.
Tipp: Wer also richtig gut verdienen möchte, ist in einer der folgenden Branchen richtig gut aufgehoben: Pharma, Chemie/Verfahrenstechnik, Halbleiter, Anlagenbau. Nicht beleuchtet, aber ebenso wichtig ist die Zukunftsfähigkeit dieser Branchen. Also, ob sie auch noch in den nächsten Jahrzehnten genügend Jobs zur Verfügung stellen können.
Wenig Einfluss bei Textilherstellern oder der Werbebranche
Zu den Branchen mit einem sehr geringen Einfluss auf das Gehalt gehören unter anderem die Textil- und Lebensmittelindustrie (plus 2 Prozent), Verbände (minus 1 Prozent) das Ingenieurwesen sowie Werbung und PR (jeweils minus 2 Prozent).
Negativer Brancheneinfluss vor allem in Call Centern
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Call Centern (minus 34 Prozent), der Zeitarbeit (minus 23 Prozent), Krankenhäusern (minus19 Prozent), im Hotel- und Gastronomiegewerbe (minus 22 Prozent) und in sozialen Einrichtungen haben dagegen das Nachsehen.
Hier ermittelten die Vergütungsberater negative Brancheneinflüsse, die bis zu ein Drittel des Gehalts ausmachen. „In schwächeren Branchen werden an die meisten Stellen geringere Anforderungen gestellt. Die Nachfrage nach diesen Jobs ist jedoch verhältnismäßig groß, weswegen sich die Gehälter auf einem niedrigeren Niveau befinden“, so Böger abschließend.
Zur Methodik: Die Hamburger Vergütungsberatung COP CompensationPartner GmbH untersuchte 32.000 Gehaltsdaten aus 17 Berufen, die in 60 unterschiedlichen Branchen vorkommen. Dazu gehören unter anderem der Personalleiter, der Geschäftsführer, der Vertriebsinnendienst und der System- und Netzwerkadministrator. Aus den sich daraus ergebenen Abweichungen wurde der Branchenindex errechnet. Die Daten stammen aus den vergangenen 12 Monaten.
Über die COP CompensationPartner GmbH
Die COP CompensationPartner GmbH ist eine Tochtergesellschaft der PMSG PersonalMarkt Services GmbH, unter der das gesamte Firmenkundengeschäft zusammengefasst wird. PersonalMarkt wurde 1999 für das Angebot von Gehaltsdienstleistungen im Internet gegründet.
Heute beinhaltet die Plattform sowohl eine der größten Datenbanken für Vergütungsinformationen in Deutschland als auch eine moderne analytische Systematik zur Bewertung von Stellen in Unternehmen. Neben der automatisierten Variante über Compensation-Online bietet Compensation Partner auch auf spezifische Kundensituationen maßgeschneiderte Analysen an.
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