Brita Plath begrüßt uns in ihrem lichtdurchfluteten Studio in Hamburg-Rotherbaum. Die Businessfotografin hat heute bereits ein Meeting mit einer Gründerin hinter sich, die für ihren LinkedIn-Auftritt neue Portraits braucht. Für ein solches Shooting nimmt sich Brita oft den ganzen Tag Zeit – ihr ist es wichtig, dass Kundinnen ihr ganz vertrauen und sich fallen lassen können. Warme Farben, sanftes Licht und ihre gelassene, herzliche Art sorgen dafür, dass selbst die Kamerascheuesten schnell Vertrauen fassen. Zwischendurch stärkt sich die Hamburgerin vor allem mit Snacks, wie sie in unserer Mittagspause erzählt.
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Hallo Brita, was isst du heute zu Mittag?
Auf jeden Fall eine kleine Portion! Tagsüber mag ich lieber kleine Portionen essen – am liebsten nur Gemüse. Das bekommt mir am besten und vor allem ist das wie ein Vitaminbooster. Man wird nicht müde und kann danach gleich wieder durchstarten. Ich habe meine produktivste Zeit am Vormittag, damit ich diese Zeit noch ein bisschen nach hinten schieben kann, esse ich tagsüber nichts, was mich müde macht. Pasta oder Fleisch versuche ich deshalb zu vermeiden.
Vegetarisch, vegan oder Fleisch?
Ich versuche Fleisch zu reduzieren und wähle für mich selbst gerne vegetarische Gerichte. Ich mag tatsächlich einfache Zutaten; die werden mit schönen Gewürzen richtig spannend. Zum Beispiel Rote Beete Salat, den ich mit Fetakäse aufpeppe. Der sorgt für Cremigkeit. Dazu gibt es Nüsse für etwas Extrabiss und vielleicht noch ein paar kleingeschnittene Datteln, die eine schöne Süße mit reinbringen. Das alles zu kombinieren, kann die Levante Küche so hervorragend. Liebe ich sehr! Wenn Fleisch, dann am liebsten frisch vom Jäger. Das finde ich richtig super!
Kaffee oder Tee?
Morgens trinke ich immer zwei Kaffee schwarz, einen davon mit Kollagen Pulver. Nachmittags und abends mache ich mir sehr gern Tee. Da liebe ich besonders den Thai-Ingwer-Mango-Tee von Teekanne, köstlich! Alle meine Kunden bekommen den auch immer angeboten. Vielleicht sind sie manchmal sogar nur für den Tee bei mir.
Cremant oder Wein?
Tja, das Thema Alkohol! Ich finde es herrlich zum Anstoßen eine Cremant zu trinken und Wein passend zu einem herrlichen Essen. Das Problem ist, dass ich beides nicht mehr so gut vertrage. Daher versuche ich es weitestgehend zu lassen, auf jeden Fall zu reduzieren. Das Alter nervt manchmal richtig!
Ausgehen oder kochen?
Wir kochen sehr gern und auch kreativ. Mein Mann und ich haben meist unser Dinnerdate am Freitagabend. Dann kaufe ich alle Zutaten ein und dann kochen wir aufwendig. Das ist eine ruhige Zeit sich auszutauschen und dabei kreativ zu sein. Wenn wir ins Restaurant gehen, dann probieren wir auch gerne neue Plätze aus und lassen uns inspirieren.
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Erzähl uns doch ein wenig von dir, was machst du so?
Ich bin seit 20 Jahren selbständige Fotografin für Business-Portraits, Beauty/Fashion und Stillfotografie. Das sind Themen, die in der heutigen Zeit häufig schon mit KI-Einstellungen unterstützt werden. Trotz allem habe ich das Gefühl, dass der persönliche Kontakt während eines Fotoshootings in einer Zeit des Homeoffice, der Teams Calls und der unpersönlichen Online Welt, sehr dankbar und fast therapeutisch angenommen wird. Als Portraitfotografin muss man Menschen zuhören können, sehen und verstehen was in dem Portrait hervorgehoben werden sollte und vielleicht was nicht gefällt einfach gekonnt verdecken. Business Portraits sind und bleiben wichtig in der Zukunft. Du wirst weiterhin deine Zielgruppe ansprechen müssen.
Ich habe das Gefühl, dass der persönliche Kontakt während eines Fotoshootings in einer Zeit des Homeoffice, der Teams Calls und der unpersönlichen Online Welt, sehr dankbar und fast therapeutisch angenommen wird.
Brita Plath
Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?
Viel zu wenig fotografieren, alles drum herum nimmt viel mehr Raum ein. Vorarbeit inkl. Kundengespräche, Settings und später Auswahl und Retusche, sind ein großer Teil des Jobs.
Wusstest du schon früher, was du später machen willst?
Ich wollte schon immer kreativ arbeiten. Mein Vater hat mir aber geraten, dass ich erst einmal eine kaufmännische Ausbildung mache und studiere. Ich würde sagen, das hat mir nicht geschadet. Meine kreative Arbeit habe ich mit der ersten Schwangerschaft gestartet. Ich bin sehr dankbar, dass ich in der Zeit weiterarbeiten konnte, für meine Familie da sein konnte und meinem neuen Job immer weiter ausgearbeitet habe.
Wenn ich so darüber nachdenke, hab ich schon ziemlich viel geschafft. Das wird einem erst deutlich, wenn man sich wirklich ernsthaft mit seiner Entwicklung beschäftigt.
Brita Plath
Wie bist du hierhergekommen?
Meine ersten Portrait-Jobs waren für internationale Rechtsanwaltskanzleien. War schon ein sehr guter Start, später dann Stillfotografie. Das war wie eine Lehrzeit für mich. Licht setzen, Photoshop-Bearbeitung, Kundenhandling, Kostenkalkulation und was noch alles dazu gehört. Danach bin ich etwas kreativer geworden. Frauen-Portraits mit der Frage der Facetten der Weiblichkeit, Interior Art, Serienbilder zu einem bestimmten Thema, Interviewreihen, ach… wenn ich so darüber nachdenke, hab ich schon ziemlich viel geschafft. Das wird einem erst deutlich, wenn man sich wirklich ernsthaft mit seiner Entwicklung beschäftigt. Man neigt ja gerne dazu, sich selbst klein zu machen. Nein, ich bin schon sehr dankbar und zufrieden, wie es läuft.
Was bedeutet Karriere für dich?
Ich liebe es! Warum? Weil ich es liebe, Geld zu verdienen. Es ist schön, sein eigenes Geld zu haben, Entscheidungen treffen zu müssen, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, kreative Ideen umzusetzen und auch eine Person oder ein Business nach vorne zu bringen.
Erzähl bitte mehr von dir. Welche Entscheidungen hast du warum getroffen?
Ich bin bei meinem Vater aufgewachsen, der aus der Finanzwelt kommt. Daher war es ihm schon frühzeitig wichtig, dass ich lerne, verantwortlich mit Geld umzugehen: Erst einmal Geld verdienen, Geld anlegen, Versicherungen abschließen und auch Geld auf dem Aktienmarkt vermehren. Hört sich auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend an. Ich finde, es hat etwas Kreatives.
Nach meiner kaufmännischen Ausbildung und meinen BWL-Studium hatte ich eine wunderbare Grundlage für eine ganz andere Arbeit, die ich schon immer gerne machen wollte. Entweder Fashion Design oder Fotografie. Ich habe mich für Fotografie entschieden und ich glaube, das war für mich die beste Entscheidung. Ich liebe den Austausch mit den Kunden, ich liebe es, wenn die Kunden mit den Ergebnissen glücklich sind und vielleicht sich auch etwas anders sehen. Fashion ist immer ein Teil meiner Fotoshootings. Ich liebe schöne Outfits und sehr häufig, kann ich meinen Stil nicht nur im Foto-Stil, sondern auch im Fashion-Stil mit einbringen. Häufig werden die Outfits nachgekauft oder ich werde um Rat gefragt, wie man den Kleiderschrank sinnvoll im Businesskotext ausstattet. Ich liebe meinen Job. Er hat so viele Facetten, die mich alle sehr glücklich machen.
Vereinbarkeit: War oder ist das ein Thema für dich?
Das ist ein sehr wichtiges Thema und darf nicht unterschätzt werden. Beruf und Familie ist in der heutigen Zeit auf so vielen Ebenen zu betrachten. Frauen, die sich komplett auf die Familie fokussieren und nach 20 Jahren den Wiedereinstieg versuchen, könnten es schwer haben.
Ich konnte das Thema Beruf und Familie sehr schön verbinden. Dadurch, dass ich meinem Beruf als Fotografin mit den Kindern gestartet habe und mich schon frühzeitig um finanzielle Dinge gekümmert habe, konnte ich meine Karriere in meiner Geschwindigkeit ausbauen. Jetzt sind die Kids fast groß und ich fühle mich noch jung. Das heißt, ich kann auch noch einmal auf einem ganz anderen Level durchstarten.
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Was ist dein Lieblings-Podcast?
Ich liebe Wirtschaftskrimis! »Macht und Millionen«, True Crime (z.B. »Zeit Verbrechen«), »Kampf der Unternehmen«
Mit welcher Person, lebend oder bereits gestorben, würdest du gern einmal essen gehen?
Wen ich super finde ist, Vera F. Birkenbihl. Das würde ein lustiger Abend werden. Absolut inspirierend, klug, humorvoll – eine einzigartige Frau. Sie hätte bestimmt viele tolle Ratschläge.
